Urteil vom 23.02.2006 -
BVerwG 7 C 4.05ECLI:DE:BVerwG:2006:230206U7C4.05.0
Leitsatz:
Die Entziehungsvermutung des Art. 3 Abs. 1 Buchst. b REAO gilt für juristische Personen, an denen Juden im Sinne der später erlassenen Dritten Verordnung zum Reichsbürgergesetz entscheidend beteiligt waren, vom 30. Januar 1933 an für die gesamte nationalsozialistische Zeit.
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Rechtsquellen
VermG § 1 Abs. 6 VermG § 2 Abs. 1 Satz 4 REAO Art. 3 Abs. 1 Buchst. b -
Instanzenzug
VG Berlin - 17.03.2005 - AZ: VG 22 A 346.98
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Zitiervorschlag
BVerwG, Urteil vom 23.02.2006 - 7 C 4.05 - [ECLI:DE:BVerwG:2006:230206U7C4.05.0]
Urteil
BVerwG 7 C 4.05
- VG Berlin - 17.03.2005 - AZ: VG 22 A 346.98
In der Verwaltungsstreitsache hat der 7. Senat des Bundesverwaltungsgerichts
auf die mündliche Verhandlung vom 23. Februar 2006
durch den Vorsitzenden Richter am Bundesverwaltungsgericht S a i l e r
und die Richter am Bundesverwaltungsgericht H e r b e r t , K r a u ß ,
N e u m a n n und G u t t e n b e r g e r
für Recht erkannt:
- Das Urteil des Verwaltungsgerichts Berlin vom 17. März 2005 sowie der Bescheid des Amtes zur Regelung offener Vermögensfragen Mitte-Prenzlauer Berg vom 19. Juni 1997 und der Widerspruchsbescheid des Landesamtes zur Regelung offener Vermögensfragen vom 25. September 1998 werden aufgehoben.
- Die Beklagte wird verpflichtet, festzustellen, dass die Klägerin hinsichtlich des ehemaligen Grundstücks L.straße 5 in Berlin-Mitte Berechtigte im Sinne des § 2 Abs. 1 VermG ist.
- Die Beklagte trägt die Kosten des Verfahrens mit Ausnahme der außergerichtlichen Kosten des Beigeladenen, die dieser selbst trägt.