Urteil vom 23.02.2006 -
BVerwG 3 C 22.05ECLI:DE:BVerwG:2006:230206U3C22.05.0
Leitsatz:
In die Prüfung, ob ein Anspruchsausschluss nach § 1 Abs. 4 AusglLeistG vorliegt, ist auch derjenige einzubeziehen, auf den die entschädigungslose Enteignung auf besatzungsrechtlicher oder besatzungshoheitlicher Grundlage abgezielt hat, selbst wenn er im Zeitpunkt der Enteignung bereits verstorben war. Die Enteignung zielt auf denjenigen ab, dessen Belastung, etwa durch erhebliches Vorschubleisten zugunsten des nationalsozialistischen Systems, der Grund für den Zugriff auf den Vermögenswert und die entschädigungslose Enteignung war (wie Urteil vom 24. Februar 2005 - BVerwG 3 C 16.04 ).
-
Rechtsquellen
AusglLeistG § 1 Abs. 1, § 1 Abs. 4 VermG § 1 Abs. 8 Buchst. a -
Instanzenzug
VG Gera - 27.04.2005 - AZ: VG 2 K 788/04 Ge
-
Zitiervorschlag
BVerwG, Urteil vom 23.02.2006 - 3 C 22.05 - [ECLI:DE:BVerwG:2006:230206U3C22.05.0]
Urteil
BVerwG 3 C 22.05
- VG Gera - 27.04.2005 - AZ: VG 2 K 788/04 Ge
In der Verwaltungsstreitsache hat der 3. Senat des Bundesverwaltungsgerichts
auf die mündliche Verhandlung vom 23. Februar 2006
durch den Vorsitzenden Richter am Bundesverwaltungsgericht K l e y und die Richter am Bundesverwaltungsgericht van S c h e w i c k, Dr. D e t t e,
L i e b l e r und Prof. Dr. R e n n e r t
für Recht erkannt:
- Auf die Revision des Beklagten wird das Urteil des Verwaltungsgerichts Gera vom 27. April 2005 geändert.
- Die Klage wird abgewiesen.
- Die Kläger tragen die Kosten des Verfahrens als Gesamtschuldner.