Ver­fah­rens­in­for­ma­ti­on

Die Be­tei­lig­ten strei­ten über Ge­neh­mi­gun­gen zur Ak­ti­vie­rung von Zah­lungs­an­sprü­chen für Flä­chen, auf de­nen Obst, Ge­mü­se und an­de­re Kar­tof­feln als Stär­ke­kar­tof­feln (OGS) an­ge­baut wer­den.


Die Klä­ge­rin ist ei­ne Ge­sell­schaft bür­ger­li­chen Rechts, die zum 1. Ju­li 2004 ge­grün­det wur­de, um die bis­he­ri­gen land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­be ih­rer Ge­sell­schaf­ter ein­heit­lich zu be­wirt­schaf­ten. Nach An­zei­ge der Be­triebs­über­nah­me, der ei­ne Ab­lich­tung des Ge­sell­schafts­ver­trags bei­ge­fügt war, er­klär­te sich die Klä­ge­rin An­fang 2005 un­ter Hin­weis auf ih­re Rechts­nach­fol­ge zum „OGS-An­bau 2003/2004“ und stell­te am 13. Mai 2005 den „An­trag auf Fest­set­zung von Zah­lungs­an­sprü­chen so­wie Sam­me­l­an­trag Agrar­för­de­rung und Agrar-Um­welt­maß­nah­men 2005". Hier­in be­an­trag­te sie un­ter an­de­rem OGS-Ge­neh­mi­gun­gen.


Die Be­klag­te setz­te hier­auf Zah­lungs­an­sprü­che fest, er­teil­te je­doch kei­ne OGS-Ge­neh­mi­gun­gen. Auf die hier­ge­gen ge­rich­te­te Kla­ge ver­pflich­te­te das Ver­wal­tungs­ge­richt die Be­klag­te, der Klä­ge­rin die be­an­trag­ten OGS-Ge­neh­mi­gun­gen zu­zu­wei­sen. Das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt hat das Ur­teil ge­än­dert und die Kla­ge ab­ge­wie­sen. Zwar sei­en die ma­te­ri­ell­recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung der OGS-Ge­neh­mi­gun­gen ge­ge­ben. Die Klä­ge­rin ha­be es je­doch ver­säumt, den Zu­sam­men­schluss der Be­trie­be im Rah­men ih­res An­trags nach­zu­wei­sen.


Hier­ge­gen rich­tet sich die Re­vi­si­on der Klä­ge­rin, die das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt we­gen grund­sätz­li­cher Be­deu­tung zu­ge­las­sen hat.


Be­schluss vom 18.12.2012 -
BVer­wG 3 B 21.12ECLI:DE:BVer­wG:2012:181212B3B21.12.0

  • Zi­tier­vor­schlag

Be­schluss

BVer­wG 3 B 21.12

  • VG Han­no­ver - 02.04.2008 - AZ: VG 11 A 3020/06
  • Nie­der­säch­si­sches OVG - 17.01.2012 - AZ: OVG 10 LB 88/10

In der Ver­wal­tungs­streit­sa­che hat der 3. Se­nat des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts
am 18. De­zem­ber 2012
durch den Vor­sit­zen­den Rich­ter am Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt Kley
und die Rich­ter am Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt Dr. Wysk und Roth­fuß
be­schlos­sen:

  1. Die Ent­schei­dung des Nie­der­säch­si­schen Ober­ver­wal­tungs­ge­richts über die Nicht­zu­las­sung der Re­vi­si­on ge­gen sein Ur­teil vom 17. Ja­nu­ar 2012 wird auf­ge­ho­ben.
  2. Die Re­vi­si­on wird zu­ge­las­sen.
  3. Die Ent­schei­dung über die Kos­ten des Be­schwer­de­ver­fah­rens folgt der Kos­ten­ent­schei­dung in der Haupt­sa­che.
  4. Der Wert des Streit­ge­gen­stan­des wird für das Re­vi­si­ons­ver­fah­ren vor­läu­fig auf 828,50 € fest­ge­setzt.

Grün­de

1 Die Be­schwer­de hat Er­folg. Der Rechts­sa­che kommt die vom Klä­ger be­haup­te­te grund­sätz­li­che Be­deu­tung zu (§ 132 Abs. 2 Nr. 1 Vw­GO). Im Re­vi­si­ons­ver­fah­ren wird vor­aus­sicht­lich die Fra­ge zu klä­ren sein, ob und in­wie­weit Art. 12 Abs. 1 VO (EG) Nr. 796/2004 da­hin aus­zu­le­gen ist, dass mit dem Sam­me­l­an­trag Nach­wei­se über die zur Fest­stel­lung der Bei­hil­fe­fä­hig­keit er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen vor­zu­le­gen sind.

2 Die vor­läu­fi­ge Streit­wert­fest­set­zung für das Re­vi­si­ons­ver­fah­ren be­ruht auf § 47 Abs. 1, § 52 Abs. 1, § 63 Abs. 1 Satz 1 GKG.

Rechts­be­helfs­be­leh­rung


Das Be­schwer­de­ver­fah­ren wird als Re­vi­si­ons­ver­fah­ren un­ter dem Ak­ten­zei­chen BVer­wG 3 C 29.12 fort­ge­setzt. Der Ein­le­gung ei­ner Re­vi­si­on durch den Be­schwer­de­füh­rer be­darf es nicht.
Die Re­vi­si­on ist in­ner­halb ei­nes Mo­nats nach Zu­gang die­ses Be­schlus­ses zu be­grün­den. Die Be­grün­dung ist bei dem Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt, Sim­son­platz 1, 04107 Leip­zig, schrift­lich oder in elek­tro­ni­scher Form (Ver­ord­nung vom 26. No­vem­ber 2004, BGBl I S. 3091) ein­zu­rei­chen.
Für die Be­tei­lig­ten be­steht Ver­tre­tungs­zwang; dies gilt auch für die Be­grün­dung der Re­vi­si­on. Die Be­tei­lig­ten müs­sen sich durch Be­voll­mäch­tig­te im Sin­ne von § 67 Abs. 4 Satz 3 bis 6 Vw­GO ver­tre­ten las­sen.

Ur­teil vom 14.11.2013 -
BVer­wG 3 C 29.12ECLI:DE:BVer­wG:2013:141113U3C29.12.0

Leit­sät­ze:

1. Im Fal­le ei­nes Zu­sam­men­schlus­ses von Be­trie­ben im Sin­ne von Art. 33 Abs. 3 VO (EG) Nr. 1782/2003 be­durf­te es kei­nes ge­son­der­ten Über­tra­gungs­an­trags, um die Be­triebs­prä­mi­en­re­ge­lung wie die In­ha­ber der ur­sprüng­li­chen Be­trie­be in An­spruch neh­men zu kön­nen.

2. Wel­che In­for­ma­tio­nen nach dem In­te­grier­ten Ver­wal­tungs- und Kon­troll­sys­tem in­ner­halb der je­wei­li­gen An­trags­frist bei­zu­brin­gen sind, rich­tet sich nach dem ein­schlä­gi­gen Bei­hil­fe­recht und un­ter­liegt dem uni­ons­recht­li­chen Be­stimmt­heits­grund­satz.

3. Ein Be­triebs­in­ha­ber war jen­seits sei­ner all­ge­mei­nen Mit­wir­kungs­pflicht we­der nach Art. 12 Abs. 1 VO (EG) Nr. 796/2004 noch nach § 14 In­VeKoS-Ver­ord­nung ver­pflich­tet, frist­ge­recht mit sei­nem An­trag An­ga­ben zum Zu­sam­men­schluss sei­nes Be­triebs zu ma­chen und Nach­wei­se hier­zu vor­zu­le­gen, um Zah­lungs­an­sprü­che mit OGS-Ge­neh­mi­gun­gen gel­tend ma­chen zu kön­nen.

  • Rechts­quel­len
  • Zi­tier­vor­schlag

Ur­teil

BVer­wG 3 C 29.12

  • VG Han­no­ver - 02.04.2008 - AZ: VG 11 A 3020/06
  • OVG Lü­ne­burg - 17.01.2012 - AZ: OVG 10 LB 88/10

In der Ver­wal­tungs­streit­sa­che hat der 3. Se­nat des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts
auf die münd­li­che Ver­hand­lung vom 14. No­vem­ber 2013
durch den Vor­sit­zen­den Rich­ter am Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt Kley,
die Rich­ter am Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt Lieb­ler und Dr. Wysk,
die Rich­te­rin am Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt Dr. Kuhl­mann
und den Rich­ter am Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt Roth­fuß
für Recht er­kannt:

  1. Das Ur­teil des Nie­der­säch­si­schen Ober­ver­wal­tungs­ge­richts vom 17. Ja­nu­ar 2012 wird ge­än­dert.
  2. Die Be­ru­fung der Be­klag­ten ge­gen das Ur­teil des Ver­wal­tungs­ge­richts Han­no­ver vom 2. April 2008 wird mit den Ma­ß­ga­ben zu­rück­ge­wie­sen, dass - ers­tens - die Be­klag­te ver­pflich­tet wird, der Klä­ge­rin OGS-Ge­neh­mi­gun­gen für ei­ne Flä­che von 4,33 ha zu­zu­wei­sen und mit Zah­lungs­an­sprü­chen für Acker­land zu ver­bin­den, und - zwei­tens - die Be­schei­de der Be­klag­ten vom 15. und 19. Sep­tem­ber 2006 auf­ge­ho­ben wer­den, so­weit sie dem ent­ge­gen­ste­hen.
  3. Die Be­klag­te trägt die Kos­ten des Be­ru­fungs- und des Re­vi­si­ons­ver­fah­rens.

Grün­de

I

1 Die Be­tei­lig­ten strei­ten über Ge­neh­mi­gun­gen zur Ak­ti­vie­rung von Zah­lungs­an­sprü­chen für Flä­chen, auf de­nen Obst, Ge­mü­se oder Spei­se­kar­tof­feln (OGS) an­ge­baut wer­den.

2 Die Klä­ge­rin ist ei­ne Ge­sell­schaft bür­ger­li­chen Rechts. Sie wur­de mit Wir­kung zum 1. Ju­li 2004 zu dem Zweck ge­grün­det, die land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­be ih­rer Ge­sell­schaf­ter ein­heit­lich zu be­wirt­schaf­ten. Die Ge­sell­schaft lös­te sich zum 30. Ju­ni 2005 auf; wäh­rend ein Ge­sell­schaf­ter aus­schied, fan­den sich die üb­ri­gen Ge­sell­schaf­ter er­neut in ei­ner Ge­sell­schaft zu­sam­men.

3 Mit Schrei­ben vom 7. Ju­li 2004 zeig­te die Klä­ge­rin ih­re Grün­dung an und leg­te nach­fol­gend den für je­den in die Ge­sell­schaft ein­ge­brach­ten Be­trieb aus­ge­füll­ten „Mel­de­bo­gen Be­triebs­über­ga­be/-über­nah­me“, ei­nen Man­tel­bo­gen und den Ge­sell­schafts­ver­trag vor. Im Rah­men der Ver­wal­tungs­kon­trol­le wur­den die Be­triebs­ei­gen­schaft der Klä­ge­rin be­stä­tigt und ihr ei­ne Re­gis­trier­num­mer zu­ge­wie­sen.

4 Am 31. Ja­nu­ar 2005 reich­te die Klä­ge­rin die „Er­klä­rung zum OGS-An­bau 2003/2004“ ein. In den bei­ge­füg­ten Ge­samt­flä­chen- und Nut­zungs­nach­wei­sen 2003 und 2004 ver­merk­te sie ne­ben dem in dem For­mu­lar vor­ge­druck­ten, da­mals die Flä­chen nut­zen­den Ge­sell­schaf­ter B. ih­re Rechts­nach­fol­ge zum 1. Ju­li 2004. Ent­spre­chend än­der­te sie die Re­gis­trier­num­mer. In ei­nem Prüf­ver­merk vom 22. März 2005 wur­de fest­ge­hal­ten, dass die „OGS-Vor­aus­set­zun­gen er­füllt“ sei­en.

5 Am 13. Mai 2005 stell­te die Klä­ge­rin den „An­trag auf Fest­set­zung von Zah­lungs­an­sprü­chen so­wie Sam­me­l­an­trag Agrar­för­de­rung und Agrar-Um­welt­maß­nah­men 2005“. Un­ter Zif­fer II.6 des An­trags­for­mu­lars be­an­trag­te sie die Zu­wei­sung von OGS-Ge­neh­mi­gun­gen. Zif­fer II.4.5 „Zah­lungs­an­sprü­che bzw. be­trieb­s­in­di­vi­du­el­le Be­trä­ge in be­stimm­ten Si­tua­tio­nen“ füll­te sie nicht aus. Das For­mu­lar sah dort un­ter an­de­rem ei­nen wei­te­ren An­trag für die Zu­wei­sung von OGS-Ge­neh­mi­gun­gen we­gen Zu­sam­men­schlüs­sen von Be­trie­ben vor. Es ent­hält die Aus­sa­ge, dass die „ent­spre­chen­de/n An­la­ge/n“ bei­ge­fügt sei­en und den Hin­weis, die Vor­dru­cke sei­en bei der Land­wirt­schafts­kam­mer er­hält­lich.

6 In ei­nem Ver­merk vom 22. März 2006 hielt die Be­klag­te fest, bei Durch­sicht der OGS-Zu­tei­lun­gen im au­to­ma­ti­sier­ten Ver­fah­ren sei auf­ge­fal­len, dass für die Klä­ge­rin kei­ne Zu­wei­sung vor­ge­se­hen sei, ob­wohl sie OGS-Ge­neh­mi­gun­gen be­an­tragt ha­be. Sinn der „Er­klä­rung zum OGS-An­bau 2003/2004“ sei of­fen­bar ge­we­sen, dass die Klä­ge­rin auf der Grund­la­ge des frü­he­ren OGS-An­baus ih­res Ge­sell­schaf­ters B. OGS-Ge­neh­mi­gun­gen er­hal­ten wol­le. Ei­ne Über­tra­gung sei je­doch nicht be­an­tragt wor­den, da Zif­fer II.4.5 des For­mu­lars nicht an­ge­kreuzt wor­den sei.

7 Mit Be­scheid vom 7. April 2006 setz­te die Be­klag­te nur Zah­lungs­an­sprü­che oh­ne OGS-Ge­neh­mi­gun­gen fest. Mit Be­schei­den vom 15. und 19. Sep­tem­ber 2006 setz­te die Be­klag­te die Zah­lungs­an­sprü­che neu fest. Da­mit kor­ri­gier­te sie un­ter Auf­he­bung des Be­scheids vom 7. April 2006 die An­zahl der Zah­lungs­an­sprü­che für Acker­land, und wies die Zah­lungs­an­sprü­che er­neut oh­ne OGS-Ge­neh­mi­gun­gen zu.

8 Auf die ge­gen die Ver­sa­gung von OGS-Ge­neh­mi­gun­gen ge­rich­te­te Kla­ge ver­pflich­te­te das Ver­wal­tungs­ge­richt die Be­klag­te, der Klä­ge­rin „4,33 Zah­lungs­an­sprü­che mit OGS-Ge­neh­mi­gung“ zu­zu­wei­sen. Die Klä­ge­rin ha­be in die­sem Um­fang An­spruch auf OGS-Ge­neh­mi­gun­gen, weil sie mit ih­rer Grün­dung un­ter den­sel­ben Be­din­gun­gen An­spruch auf OGS-Ge­neh­mi­gun­gen ha­be, wie die Be­triebs­in­ha­ber der in ihr auf­ge­gan­ge­nen Be­trie­be. Ent­spre­chend kön­ne sie die An­sprü­che ih­res Ge­sell­schaf­ters B. gel­tend ma­chen, die die­ser we­gen des An­baus von Erd­bee­ren oh­ne die Be­triebs­über­ga­be ge­habt hät­te. Jen­seits des in Zif­fer II.6 des For­mu­lars ge­stell­ten An­trags ha­be die Klä­ge­rin kei­nen An­trag auf Über­tra­gung der An­sprü­che stel­len müs­sen. Zwar se­he Zif­fer II.4.5 des For­mu­lars ei­nen sol­chen An­trag im Fal­le des Zu­sam­men­schlus­ses von Be­trie­ben vor, da­für feh­le je­doch ei­ne Rechts­grund­la­ge.

9 Auf die Be­ru­fung der Be­klag­ten hat das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt das Ur­teil ge­än­dert und die Kla­ge ab­ge­wie­sen. Zwar sei­en die ma­te­ri­ell-recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung der be­gehr­ten OGS-Ge­neh­mi­gun­gen ge­ge­ben. Auch sei ein zu­sätz­li­cher be­son­de­rer An­trag we­gen des Zu­sam­men­schlus­ses der Be­trie­be nicht er­for­der­lich. Die Klä­ge­rin ha­be es je­doch ver­säumt, den Zu­sam­men­schluss der Be­trie­be un­ter Nut­zung der von der Agrar­ver­wal­tung be­reit­ge­stell­ten For­mu­la­re hin­rei­chend nach­zu­wei­sen. Ge­mäß Art. 12 Abs. 1 VO (EG) Nr. 796/2004 müs­se ein Sam­me­l­an­trag al­le zur Fest­stel­lung der Bei­hil­fe­fä­hig­keit er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen ent­hal­ten; er­for­der­lich sei auch ei­ne frist­ge­rech­te Vor­la­ge al­ler ver­lang­ten Be­gleit­do­ku­men­te, was je­den­falls ent­spre­chend auch für den An­trag auf Fest­set­zung von Zah­lungs­an­sprü­chen gel­te. Dem An­trags­for­mu­lar und den Aus­füll­hin­wei­sen ha­be die Klä­ge­rin oh­ne Wei­te­res ent­neh­men kön­nen, dass wei­te­re Nach­wei­se zum Zu­sam­men­schluss der Be­trie­be er­for­der­lich ge­we­sen sei­en. Gleich­wohl ha­be sie ih­rem An­trag den Vor­druck C und - als Nach­weis des Zu­sam­men­schlus­ses - den Ge­sell­schafts­ver­trag nicht bei­ge­fügt. Hier­über hel­fe nicht hin­weg, dass der Ge­sell­schafts­ver­trag der Be­klag­ten be­reits zu­vor vor­ge­legt wor­den sei, denn der An­trag müs­se voll­stän­dig sein und aus sich her­aus ei­ne ab­schlie­ßen­de Ent­schei­dung er­lau­ben. Schlie­ß­lich las­se sich der An­trag nicht als of­fen­sicht­li­cher Irr­tum be­rich­ti­gen, denn die An­ga­ben der Klä­ge­rin sei­en nicht falsch oder un­voll­stän­dig. Feh­len­de Nach­wei­se hin­ge­gen lie­ßen sich nicht be­rich­ti­gen.

10 Mit ih­rer Re­vi­si­on macht die Klä­ge­rin gel­tend, das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt in­ter­pre­tie­re Art. 12 Abs. 1 VO (EG) Nr. 796/2004 fehl, in­dem es die Vor­la­ge des Ge­sell­schafts­ver­trags als „er­for­der­li­che In­for­ma­ti­on“ zur Vor­aus­set­zung der OGS-Ge­neh­mi­gun­gen ge­macht ha­be. Es sei nicht er­for­der­lich ge­we­sen, den Ge­sell­schafts­ver­trag vor­zu­le­gen, nach­dem ihn die Klä­ge­rin be­reits bei der Mel­dung der Be­triebs­über­nah­me ein­ge­reicht ge­habt und die Be­klag­te da­mit über die not­wen­di­gen In­for­ma­tio­nen ver­fügt ha­be. Auch wi­der­spre­che das Ver­lan­gen nach er­neu­ter Vor­la­ge des Ge­sell­schafts­ver­trags dem uni­ons­recht­li­chen Kon­troll­sys­tem und dem Grund­satz der Ver­hält­nis­mä­ßig­keit.

11 Die Be­klag­te ver­tei­digt das an­ge­foch­te­ne Ur­teil. Das Be­ru­fungs­ge­richt ha­be zu­tref­fend aus dem Uni­ons­recht ab­ge­lei­tet, dass OGS-Ge­neh­mi­gun­gen frist­ge­recht zu be­an­tra­gen und da­bei die für die Fest­stel­lung der Bei­hil­fe­fä­hig­keit er­for­der­li­chen Nach­wei­se vor­zu­le­gen ge­we­sen sei­en. Nur so ha­be sich das Mas­sen­ver­fah­ren mit et­wa 50 000 An­trag­stel­lern in Nie­der­sach­sen ef­fi­zi­ent und frist­ge­recht ab­wi­ckeln las­sen. § 14 der In­VeKoS-Ver­ord­nung ha­be die uni­ons­recht­li­che Ver­pflich­tung über­nom­men und vor­ge­schrie­ben, dass OGS-Ge­neh­mi­gun­gen un­ter Bei­fü­gung ge­eig­ne­ter Nach­wei­se zu be­an­tra­gen sei­en. Der er­for­der­li­che Nach­weis sei nicht ord­nungs­ge­mäß er­bracht wor­den, denn der Ge­sell­schafts­ver­trag sei nicht im An­trags­ver­fah­ren 2005, son­dern in Be­zug auf den För­der­an­trag 2004 ein­ge­reicht wor­den. Sie, die Be­klag­te, sei nicht ge­hal­ten ge­we­sen, den Ge­sell­schafts­ver­trag dort zu su­chen. Dar­über hin­aus sei in den Aus­füll­hin­wei­sen zum Sam­me­l­an­trag dar­auf hin­ge­wie­sen wor­den, dass OGS-Ge­neh­mi­gun­gen nicht au­to­ma­tisch auf ei­nen neu­en Be­triebs­in­ha­ber über­gin­gen und dass „die Über­las­sung“ von be­trieb­s­in­di­vi­du­el­len Be­trä­gen nicht gleich­zei­tig die OGS-Ge­neh­mi­gun­gen ent­hal­te, wo­für ein ge­son­der­ter An­trag er­for­der­lich sei.

II

12 Die Re­vi­si­on der Klä­ge­rin, die für die Aus­ein­an­der­set­zung um die in Re­de ste­hen­den OGS-Ge­neh­mi­gun­gen als fort­be­stehend gilt (§ 730 Abs. 2 Satz 1 BGB), ist zu­läs­sig und be­grün­det. Das an­ge­grif­fe­ne Ur­teil be­ruht auf ei­ner Ver­let­zung von Bun­des­recht (§ 137 Abs. 1 Nr. 1 Vw­GO) und er­weist sich auch nicht aus an­de­ren Grün­den als rich­tig (§ 144 Abs. 4 Vw­GO).

13 1. Zu Recht ist das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt da­von aus­ge­gan­gen, dass die Be­schei­de vom 15. und 19. Sep­tem­ber 2006 nicht in­ner­halb der für sie gel­ten­den Rechts­mit­tel­frist in das Ver­fah­ren ein­be­zo­gen wer­den muss­ten. Der Ge­gen­stand der Ver­pflich­tungs­kla­ge, der hier gel­tend ge­mach­te An­spruch auf Zu­wei­sung von OGS-Ge­neh­mi­gun­gen, wur­de be­reits mit der zu­läs­si­gen Kla­ge vom 9. Mai 2006 an­hän­gig. Die nach­fol­gen­den Be­schei­de ha­ben in­so­weit we­der zu ei­ner Er­le­di­gung ge­führt noch sonst et­was an der bis­he­ri­gen Ab­leh­nung ge­än­dert. Man­gels Än­de­rung des Streit­ge­gen­stan­des muss­te die Klä­ge­rin die er­neu­te Ab­leh­nung nicht un­ter Wah­rung der auf die Be­schei­de vom 15. und 19. Sep­tem­ber 2006 be­zo­ge­nen Kla­ge­frist in das Ver­fah­ren ein­be­zie­hen (Ur­teil vom 22. Mai 1987 - BVer­wG 4 C 77.84 - Buch­holz 406.12 § 1 BauN­VO Nr. 5 S. 10 f. und - im Wehr­be­schwer­de­ver­fah­ren - Be­schluss vom 20. Sep­tem­ber 2011 - BVer­wG 1 WB 48.10 - BVer­w­GE 140, 342 Rn. 22 ff.). Et­was an­de­res hat der Se­nat nur in Fäl­len ei­ner Kla­ge­än­de­rung an­ge­nom­men (Ur­tei­le vom 30. Ok­to­ber 1997 - BVer­wG 3 C 35.96 - BVer­w­GE 105, 288 <294 ff.> und vom 25. Ju­ni 2009 - BVer­wG 3 C 18.08 - Buch­holz 418.77 MinT­VO Nr. 3 Rn. 13).

14 2. Das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt stützt sein Ur­teil ma­ß­geb­lich dar­auf, dass die Klä­ge­rin mit ih­rem An­trag auf Zu­wei­sung von OGS-Ge­neh­mi­gun­gen nicht zu­gleich das Vor­lie­gen ei­nes Zu­sam­men­schlus­ses nach­ge­wie­sen ha­be, des­sen Vor­aus­set­zun­gen und Rechts­fol­gen Art. 33 Abs. 3 Un­terabs. 1 der Ver­ord­nung (EG) Nr. 1782/2003 des Ra­tes vom 29. Sep­tem­ber 2003 mit ge­mein­sa­men Re­geln für Di­rekt­zah­lun­gen im Rah­men der Ge­mein­sa­men Agrar­po­li­tik und mit be­stimm­ten Stüt­zungs­re­ge­lun­gen für In­ha­ber land­wirt­schaft­li­cher Be­trie­be (ABI Nr. L 270 S. 1) in der Fas­sung der Ver­ord­nung (EG) Nr. 118/2005 der Kom­mis­si­on vom 26. Ja­nu­ar 2005 (ABI Nr. L 24 S. 15) - im Fol­gen­den: VO (EG) Nr. 1782/2003 - in Ver­bin­dung mit Art. 15 Abs. 1 Un­terabs. 1 der Ver­ord­nung (EG) Nr. 795/2004 der Kom­mis­si­on vom 21. April 2004 mit Durch­füh­rungs­be­stim­mun­gen zur Be­triebs­prä­mi­en­re­ge­lung (ABI Nr. L 141 S. 1) in der Fas­sung der Ver­ord­nung (EG) Nr. 394/2005 der Kom­mis­si­on vom 8. März 2005 (ABI Nr. L 63 S. 17) - im Fol­gen­den: VO (EG) Nr. 795/2004 - re­gel­ten. Das ist mit Bun­des­recht nicht ver­ein­bar.

15 a) Das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt führt aus, die Klä­ge­rin ha­be un­ter Zif­fer II.6 des An­trags­for­mu­lars der Be­klag­ten auf Fest­set­zung von Zah­lungs­an­sprü­chen OGS-Ge­neh­mi­gun­gen be­an­tragt, wo­zu sie be­reits uni­ons­recht­lich ver­pflich­tet sei. Ent­ge­gen Zif­fer II.4.5 des For­mu­lars ha­be sie je­doch kei­nen wei­te­ren An­trag we­gen des Zu­sam­men­schlus­ses von Be­trie­ben (Über­las­sungs­an­trag) stel­len müs­sen.

16 Vor die­sem Hin­ter­grund be­darf kei­ner Ver­tie­fung, ob es zu­trifft, dass die Klä­ge­rin be­reits uni­ons­recht­lich ver­pflich­tet war, ei­nen ge­son­der­ten An­trag auf OGS-Ge­neh­mi­gun­gen zu stel­len, oder ob sich die­se Ver­pflich­tung zu­min­dest aus § 14 der Ver­ord­nung über die Durch­füh­rung von Stüt­zungs­re­ge­lun­gen und ge­mein­sa­men Re­geln für Di­rekt­zah­lun­gen nach der VO (EG) Nr. 1782/2003 im Rah­men des In­te­grier­ten Ver­wal­tungs- und Kon­troll­sys­tems (ln­VeKoSV) vom 3. De­zem­ber 2004 (BGBI I S. 3194) er­gab.

17 Zu Recht ist das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt da­von aus­ge­gan­gen, dass die Klä­ge­rin ent­ge­gen Zif­fer II.4.5 des An­trags­for­mu­lars je­den­falls kei­nen (zu­sätz­li­chen) Über­las­sungs­an­trag stel­len muss­te, weil sie im Zu­ge des Be­triebs­zu­sam­men­schlus­ses Rech­te gel­tend macht, die sich von den In­ha­bern der in ihr zu­sam­men­ge­schlos­se­nen land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­be ab­lei­ten und auf sie kraft Ge­set­zes über­ge­gan­gen sind.

18 Bei der Fest­set­zung von Zah­lungs­an­sprü­chen, die auf der Grund­la­ge von Art. 34 Abs. 1 VO (EG) Nr. 1782/2003, Art. 12 Abs. 2, 3 und 5 VO (EG) Nr. 795/2004 so­wie § 11 In­VeKoSV mit dem Sam­me­l­an­trag bis zum 15. Mai 2005 zu be­an­tra­gen wa­ren, sieht Art. 33 Abs. 3 VO (EG) Nr. 1782/2003 vor, dass im Fal­le von Zu­sam­men­schlüs­sen der neue Be­triebs­in­ha­ber un­ter den­sel­ben Be­din­gun­gen wie der ur­sprüng­li­che Be­triebs­in­ha­ber die Be­triebs­prä­mi­en­re­ge­lung in An­spruch neh­men kann. Die da­mit vor­ge­se­he­ne Rechts­nach­fol­ge wird von kei­nen wei­te­ren Vor­aus­set­zun­gen ab­hän­gig ge­macht als je­nen, die sich ma­te­ri­ell-recht­lich für ei­nen Zu­sam­men­schluss aus Art. 15 Abs. 1 Un­terabs. 1 VO (EG) Nr. 795/2004 er­ge­ben. Art. 15 Abs. 1 Un­terabs. 2 VO (EG) Nr. 795/2004 wie­der­holt dies für Zah­lungs­an­sprü­che mit der Aus­sa­ge, dass die­se auf der Grund­la­ge der Ver­hält­nis­se der ur­sprüng­li­chen Be­trie­be fest­ge­setzt wer­den. Er be­stä­tigt in­so­weit den be­reits in Art. 33 Abs. 3 VO (EG) Nr. 1782/2003 all­ge­mein ge­re­gel­ten Au­to­ma­tis­mus. Für ei­nen an­trags­ab­hän­gi­gen Über­tra­gungs­akt, wie ihn die Be­klag­te an­ge­nom­men hat, fin­det sich hin­ge­gen kei­ne recht­li­che Grund­la­ge.

19 b) Ent­ge­gen den Aus­füh­run­gen des Ober­ver­wal­tungs­ge­richts er­weist sich Art. 12 Abs. 1 der Ver­ord­nung (EG) Nr. 796/2004 der Kom­mis­si­on vom 21. April 2004 mit Durch­füh­rungs­be­stim­mun­gen zur Ein­hal­tung an­der­wei­ti­ger Ver­pflich­tun­gen, zur Mo­du­la­ti­on und zum In­te­grier­ten Ver­wal­tungs- und Kon­troll­sys­tem nach der Ver­ord­nung (EG) Nr. 1782/2003 (ABI Nr. L 141 S. 18) in der Fas­sung der Ver­ord­nung (EG) Nr. 436/2005 der Kom­mis­si­on vom 17. März 2005 (ABI Nr. L 72 S. 4) - im Fol­gen­den: VO (EG) Nr. 796/2004 - nicht als trag­fä­hi­ge Grund­la­ge, von der Klä­ge­rin in­ner­halb der An­trags­frist, al­so bis zum 15. Mai 2005, Nach­wei­se über ih­ren Zu­sam­men­schluss zu ver­lan­gen.

20 Art. 12 Abs. 1 VO (EG) Nr. 796/2004 bringt in sei­nem ers­ten Halb­satz mit der For­mu­lie­rung, dass der Sam­me­l­an­trag al­le zur Fest­stel­lung der Bei­hil­fe­fä­hig­keit er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen ent­hal­ten müs­se, zu­nächst den in der Recht­spre­chung des Eu­ro­päi­schen Ge­richts­hofs all­ge­mein für das In­te­grier­te Ver­wal­tungs- und Kon­troll­sys­tem - im Fol­gen­den: In­te­grier­tes Sys­tem - for­mu­lier­ten Grund­satz zum Aus­druck, dass die vom Be­triebs­in­ha­ber bei­zu­brin­gen­den In­for­ma­tio­nen von vorn­her­ein voll­stän­dig und rich­tig sein müs­sen (vgl. Eu­GH, Ur­tei­le vom 16. Mai 2002 - Rs. C-63/00, Schil­ling und Neh­ring - Slg. 2002,
I-4497 Rn. 34, vom 28. No­vem­ber 2002 - Rs. C-417/00, Agrar­ge­nos­sen­schaft Pretzsch - Slg. 2002, I-11070 Rn. 45 und vom 4. Ok­to­ber 2007 - Rs. C-375/05, Ge­u­ting - Slg. 2007, I-7987 Rn. 30 und - im Kon­text ei­nes Aus­kunfts­an­spruchs des An­trag­stel­lers - Ur­teil vom 14. Sep­tem­ber 2000 - Rs. C-369/98, Fi­sher - Slg. 2000, I-6773 Rn. 27). Die­ser Grund­satz gilt auch für die hier um­strit­te­nen OGS-Ge­neh­mi­gun­gen, was Art. 17 VO (EG) Nr. 1782/2003 be­stä­tigt, in­dem er all­ge­mein an­ord­net, dass das In­te­grier­te Sys­tem für die Be­triebs­prä­mi­en­re­ge­lung gilt.

21 Die­ser Grund­satz be­ant­wor­tet je­doch noch nicht, wel­che kon­kre­ten In­for­ma­tio­nen für die be­gehr­ten OGS-Ge­neh­mi­gun­gen frist­ge­recht bei­zu­brin­gen wa­ren. In­so­weit fin­det Art. 12 Abs. 1 VO (EG) Nr. 796/2004 we­der ana­lo­ge An­wen­dung noch lie­ße sich ihm bei ana­lo­ger An­wen­dung ent­neh­men, dass die Klä­ge­rin ver­pflich­tet ge­we­sen wä­re, ih­rem An­trag Nach­wei­se zu dem Be­triebs­zu­sam­men­schluss bei­zu­fü­gen.

22 aa) Mit dem Be­griff „Sam­me­l­an­trag“ er­fasst Art. 12 Abs. 1 VO (EG) Nr. 796/2004 nur An­trä­ge auf Di­rekt­zah­lun­gen (Art. 2 Nr. 11 VO <EG> Nr. 796/2004). Da­zu ge­hört der „Sam­me­l­an­trag Agrar­för­de­rung und Agrar-Um­welt­maß­nah­men 2005“, wie ihn die Klä­ge­rin mit Blick auf die be­gehr­te Be­triebs­prä­mie ge­stellt hat (vgl. Art. 1 An­hang I VO <EG> Nr. 1782/2003). Da­von zu un­ter­schei­den sind der An­trag auf Fest­set­zung von Zah­lungs­an­sprü­chen und die auf die­se An­sprü­che be­zo­ge­nen OGS-Ge­neh­mi­gun­gen. Die­se Un­ter­schei­dung ist be­reits in Art. 12 Abs. 1 VO (EG) Nr. 796/2004 selbst auf­ge­zeigt, in­dem dort ver­langt wird, die Zah­lungs­an­sprü­che im An­trag zu iden­ti­fi­zie­ren. Sie kehrt in Art. 14 Abs. 2 VO (EG) Nr. 796/2004 wie­der, der die Mit­glied­staa­ten er­mäch­tigt, im ers­ten An­wen­dungs­jahr der Be­triebs­prä­mi­en­re­ge­lung - al­so im Jahr 2005 - von den Be­stim­mun­gen der Ar­ti­kel 12 und 13 VO (EG) Nr. 796/2004 ab­zu­wei­chen, wenn die Zah­lungs­an­sprü­che bis zum Ab­lauf der An­trags­frist noch nicht end­gül­tig fest­ge­stellt sind. Schlie­ß­lich fin­det sich ei­ne spe­zi­el­le Re­ge­lung zur Be­hand­lung ver­spä­te­ter Fest­set­zungs­an­trä­ge in Art. 21a Abs. 1 VO (EG) Nr. 796/2004. Nä­her ge­re­gelt ist der An­trag auf Fest­set­zung von Zah­lungs­an­sprü­chen in Art. 12 VO (EG) Nr. 795/2004. Er ent­hält (nur) die Aus­sa­ge, der An­trag­stel­ler ha­be nach­zu­wei­sen, dass er In­ha­ber ei­nes land­wirt­schaft­li­chen Be­triebs ist (Art. 12 Abs. 5 VO <EG> Nr. 795/2004). In­dem dort in Ab­satz 7 die Mit­glied­staa­ten er­mäch­tigt wer­den zu be­schlie­ßen, dass die An­trä­ge auf Fest­set­zung der Zah­lungs­an­sprü­che ei­ner­seits und die An­trä­ge auf Zah­lung der Be­triebs­prä­mie an­de­rer­seits gleich­zei­tig ein­ge­reicht wer­den kön­nen, un­ter­schei­det auch die­se Vor­schrift klar zwi­schen den ver­schie­de­nen An­trä­gen. Ent­spre­chend schei­det ei­ne un­mit­tel­ba­re An­wen­dung von Art. 12 Abs. 1 VO (EG) Nr. 796/2004 aus.

23 Ei­ne ana­lo­ge An­wen­dung die­ser Vor­schrift zur Prä­zi­sie­rung des­sen, was „er­for­der­li­che In­for­ma­tio­nen“ sind, schei­det eben­falls aus, weil das Ver­fah­ren zur Fest­set­zung der Zah­lungs­an­sprü­che und OGS-Ge­neh­mi­gun­gen nicht glei­cher­ma­ßen von ei­nem qua­li­fi­zier­ten Bei­brin­gungs­grund­satz ge­prägt ist wie das von dem mit dem Sam­me­l­an­trag ein­ge­lei­te­te Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren der Be­triebs­prä­mi­en. So ver­weist Art. 12 Abs. 1 VO (EG) Nr. 795/2004 dar­auf, dass die Mit­glied­staa­ten ab 2004 die für die Be­triebs­prä­mie nach Art. 33 VO (EG) Nr. 1782/2003 in Be­tracht kom­men­den Be­triebs­in­ha­ber - al­so auch sol­che nach Be­triebs­zu­sam­men­schlüs­sen - „er­mit­teln“ kön­nen. Par­al­lel hier­zu sieht Art. 60 Abs. 5 VO (EG) Nr. 1782/2003 aus­drück­lich vor, dass die Mit­glied­staa­ten bei der Be­stim­mung der in­di­vi­du­el­len Ober­gren­ze von OGS-Ge­neh­mi­gun­gen die in­di­vi­du­el­len Da­ten des Be­triebs­in­ha­bers - so­weit vor­han­den - oder sons­ti­ge An­ga­ben des Be­triebs­in­ha­bers ver­wen­den, die sie als hin­rei­chen­den Be­leg an­se­hen. Der Uni­ons­ge­setz­ge­ber setzt hier al­so aus­drück­lich nicht al­lein auf die An­ga­ben und Nach­wei­se, die ein Be­triebs­in­ha­ber in der An­trags­frist bei­bringt. Hier­zu fügt sich, dass für die Zu­wei­sung von Zah­lungs­an­sprü­chen nicht ver­langt wur­de, sämt­li­che hier­für be­deut­sa­men Um­stän­de, ins­be­son­de­re die in frü­he­ren Bei­hil­fe­an­trä­gen do­ku­men­tier­ten An­bau­ver­hält­nis­se und die in der Ver­gan­gen­heit be­wil­lig­ten Bei­hil­fen, im Fest­set­zungs­an­trag dar­zu­le­gen. Die­se wur­den viel­mehr von den zu­stän­di­gen Stel­len weit­ge­hend selb­stän­dig auf der Grund­la­ge vor­han­de­ner Ak­ten und Da­ten­ban­ken er­mit­telt.

24 bb) Selbst wenn man ei­ner Ana­lo­gie nä­her tre­ten woll­te, lie­ße sich da­mit die an­ge­nom­me­ne Nach­weis­pflicht nicht be­grün­den.

25 Die in Art. 12 Abs. 1 Halbs. 2 VO (EG) Nr. 796/2004 aus­drück­lich als er­for­der­lich be­nann­ten In­for­ma­tio­nen sind be­reits ganz über­wie­gend für die Fest­set­zung von Zah­lungs­an­sprü­chen oh­ne Be­deu­tung und mit Blick auf die hier in Re­de ste­hen­den Nach­wei­se auch nicht ein­schlä­gig. Dar­über hin­aus ist zu be­ach­ten, dass der uni­ons­recht­li­che Grund­satz der Rechts­si­cher­heit ver­langt, dass die Rechts­be­trof­fe­nen je­den­falls bei sorg­fäl­ti­ger Prü­fung in der La­ge sein müs­sen, den Um­fang der ih­nen auf­er­leg­ten Ver­pflich­tun­gen ge­nau zu er­ken­nen (Eu­GH, Ur­tei­le vom 10. März 2009 - Rs. C-345/06, Hein­rich - Slg. 2009, I-1659 Rn. 44 f., vom 21. Ju­ni 2007 - Rs. C-158/06, ROM-pro­jec­ten - Slg. 2007, I-5114 Rn. 25 f. und vom 17. Ju­li 1997 - Rs. C-354/95, Na­tio­nal Far­mer’s Uni­on u.a. - Slg. 1997, I-4559 Rn. 57 f.). Das gilt auch und ins­be­son­de­re für frist­ge­bun­de­ne An­ga­ben und Nach­wei­se, de­ren Säum­nis nicht un­be­deu­ten­de wirt­schaft­li­che Fol­gen hat. Zur Auf­er­le­gung ei­ner sol­chen Ver­pflich­tung ge­nügt al­lein der Be­griff der „er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen“ oh­ne ei­ne kon­kre­ti­sie­ren­de Vor­schrift nicht. Art. 12 Abs. 1 Halbs. 2 VO (EG) Nr. 796/2004 ist in­so­weit zu un­be­stimmt; er ver­weist le­dig­lich auf die all­ge­mei­ne Be­stim­mung des Art. 22 VO (EG) Nr. 1782/2003 zu­rück, nach der ein An­trag mit den An­ga­ben ein­zu­rei­chen ist, die in die­ser Ver­ord­nung oder von dem be­tref­fen­den Mit­glied­staat vor­ge­se­hen sind. Erst recht gilt dies für bei­zu­fü­gen­de Nach­wei­se. Zwar spricht nach dem Wort­laut des Er­wä­gungs­grunds 16 und nach der dort an­ge­spro­che­nen Re­ge­lung des Art. 13 VO (EG) Nr. 796/2004 man­ches da­für, dass mit „In­for­ma­tio­nen“, die ein An­trag „ent­hal­ten“ muss, auch Nach­wei­se er­fasst sein kön­nen, die die­sem „bei­zu­fü­gen“ sind. Art. 12 Abs. 1 VO (EG) Nr. 796/2004 selbst ent­hält je­doch kei­ner­lei An­halts­punk­te, wel­che In­for­ma­tio­nen durch Nach­wei­se zu be­le­gen sind. Dem ent­spricht die Re­ge­lungs­tech­nik des Uni­ons­ge­setz­ge­bers, der an ver­schie­de­nen Stel­len die Bei­fü­gung kon­kret be­zeich­ne­ter Nach­wei­se vor­schreibt (vgl. z.B. Art. 6 Abs. 1 Un­terabs. 2, Art. 13 VO (EG) Nr. 796/2004). Die auf die­se Wei­se be­grenz­ten Nach­weis­pflich­ten fü­gen sich im Üb­ri­gen oh­ne Wei­te­res in das In­te­grier­te Sys­tem. Ent­ge­gen den Aus­füh­run­gen der Be­klag­ten geht es da­bei nicht um ei­ne voll­stän­di­ge Kon­trol­le, son­dern dar­um, im Rah­men des in ei­nem Mas­sen­ver­fah­ren Mög­li­chen, ef­fi­zi­ent und ef­fek­tiv die Ein­hal­tung der Vor­aus­set­zun­gen der Bei­hil­fe­ge­wäh­rung und Ver­pflich­tun­gen zu kon­trol­lie­ren (vgl. Eu­GH, Ur­teil vom 28. No­vem­ber 2002 - Rs. C-417/00, Agrar­ge­nos­sen­schaft Pretzsch - a.a.O. Rn. 52). Jen­seits der sys­te­ma­ti­schen Ver­wal­tungs­kon­trol­le ge­schieht dies durch an­lass­be­zo­ge­ne oder stich­pro­ben­haft durch­ge­führ­te Vor-Ort-Kon­trol­len. Hier ist un­zwei­fel­haft, dass die Be­triebs­in­ha­ber ei­ne um­fas­sen­de Mit­wir­kungs­pflicht trifft (vgl. § 29 In­VeKoSV und Eu­GH, Ur­teil vom 16. Ju­ni 2011 - Rs. C-536/09, Ome­jc - Slg. 2011, I-5367 Rn. 28). Da­von zu un­ter­schei­den ist je­doch die Ver­pflich­tung, be­reits mit der An­trag­stel­lung frist­ge­bun­de­ne Nach­wei­se zu er­brin­gen.

26 c) Das Ur­teil des Ober­ver­wal­tungs­ge­richts er­weist sich auch nicht des­halb im Er­geb­nis als rich­tig (§ 144 Abs. 4 Vw­GO), weil die Klä­ge­rin nach § 14 Abs. 1 In­VeKoSV ver­pflich­tet ge­we­sen wä­re, ih­rem An­trag frist­ge­recht ei­nen Nach­weis des Be­triebs­zu­sam­men­schlus­ses bei­zu­fü­gen, wie es die Be­klag­te mit ih­rer Re­vi­si­ons­er­wi­de­rung gel­tend macht.

27 Zur Be­stim­mung der in­di­vi­du­el­len Ober­gren­ze von OGS-Ge­neh­mi­gun­gen sieht Art. 60 Abs. 5 VO (EG) Nr. 1782/2003 vor, dass die Mit­glied­staa­ten die in­di­vi­du­el­len Da­ten des Be­triebs­in­ha­bers - so­weit vor­han­den - oder sons­ti­ge An­ga­ben des Be­triebs­in­ha­bers ver­wen­den, die sie als hin­rei­chen­den Be­leg an­se­hen. Hier­an knüpft § 14 Abs. 1 In­VeKoSV an und er­gänzt das In­te­grier­te Sys­tem um die Ver­pflich­tung, OGS-Ge­neh­mi­gun­gen un­ter Bei­fü­gung „ge­eig­ne­ter Nach­wei­se“ bis zum 15. Mai 2005 zu be­an­tra­gen. Da­mit ist je­doch nicht die Ver­pflich­tung be­grün­det, frist­ge­recht Nach­wei­se über ei­nen et­wai­gen Be­triebs­zu­sam­men­schluss zu er­brin­gen.

28 Das Nach­wei­ser­for­der­nis be­zieht sich sei­nem Wort­laut nach all­ge­mein auf OGS-Ge­neh­mi­gun­gen nach Art. 60 Abs. 3 und 4 VO (EG) Nr. 1782/2003. Da­mit sind zu­nächst die Um­stän­de in den Blick ge­nom­men, die nach den dort ge­nann­ten Tat­be­stands­vor­aus­set­zun­gen für die Be­stim­mung der zu er­tei­len­den Ge­neh­mi­gun­gen ma­ß­geb­lich sind. Für die in­di­vi­du­el­le Ober­gren­ze der Ge­neh­mi­gun­gen kommt es ge­mäß Art. 60 Abs. 3 und 4 VO (EG) Nr. 1782/2003 - ab­hän­gig von der Aus­schöp­fung der re­gio­na­len Ober­gren­ze - dar­auf an, wel­che Flä­che der Be­triebs­in­ha­ber in den Jah­ren 2003, 2004 und/oder 2005 für die Pro­duk­ti­on von OGS ge­nutzt hat oder nutzt. Hier­zu Nach­wei­se zu er­brin­gen, ent­spricht ei­nem tat­säch­li­chen Be­dürf­nis, weil die in den al­ten Ge­samt­flä­chen- und Nut­zungs­nach­wei­sen be­nutz­ten Codes nur teil­wei­se aus­rei­chen­de In­for­ma­tio­nen ent­hiel­ten (hier z.B. der Code 890 für sons­ti­ge Dau­er­kul­tur statt nun­mehr Code 732 für Erd­bee­ren <Frei­land>). Ent­spre­chend hat die Klä­ge­rin Rech­nungs­ko­pi­en über den Er­werb von El­san­ta Erd­beer­pflan­zen vor­ge­legt. Da die Klä­ge­rin al­ler­dings erst im Som­mer 2004 ge­grün­det wur­de, kann sie OGS-Ge­neh­mi­gun­gen - von nicht in Re­de ste­hen­den Son­der­re­ge­lun­gen ab­ge­se­hen - nur auf­grund der in Art. 33 Abs. 3 VO (EG) Nr. 1782/2003 vor­ge­se­he­nen Rechts­nach­fol­ge be­an­spru­chen, die sich aus dem OGS-An­bau des in sie ein­ge­brach­ten Be­triebs ih­res Ge­sell­schaf­ters B. ab­lei­tet. Ent­spre­chend be­zieht sich die Nach­weis­pflicht auf den OGS-An­bau im Be­trieb die­ses Ge­sell­schaf­ters. Dar­über hin­aus ist nach dem Wort­laut zwar auch denk­bar, die Nach­weis­pflicht auf den Um­stand des Be­triebs­zu­sam­men­schlus­ses und da­mit die Vor­aus­set­zun­gen von Art. 33 Abs. 3 VO (EG) Nr. 1782/2003 zu er­stre­cken. Dem ste­hen je­doch Sinn und Zweck der Vor­schrift ent­ge­gen, die sich ins­be­son­de­re aus der Sys­te­ma­tik des Uni­ons­rechts er­schlie­ßen. Die in Art. 33 Abs. 3 VO (EG) Nr. 1782/2003 vor­ge­se­he­ne Rechts­nach­fol­ge ist nach dem in Deutsch­land für die Durch­füh­rung der Be­triebs­prä­mi­en­re­ge­lung gel­ten­den Kom­bi­na­ti­ons­mo­dell (§ 2 ff. Be­tr­Präm­Durch­fG) nicht nur im Rah­men von OGS-Ge­neh­mi­gun­gen, son­dern be­reits für die Zu­wei­sung von Zah­lungs­an­sprü­chen er­heb­lich, na­ment­lich für de­ren durch den be­trieb­s­in­di­vi­du­el­len Be­trag mit­be­stimm­ten Wert. In die­sem Kon­text hat aber we­der das Uni­ons­recht noch der na­tio­na­le Ge­setz­ge­ber ei­ne Nach­weis­pflicht sta­tu­iert. Es wä­re ein lo­gi­scher Bruch, zwar für OGS-Ge­neh­mi­gun­gen frist­ge­bun­de­ne Nach­wei­se für den Be­triebs­zu­sam­men­schluss zu ver­lan­gen, nicht aber in Be­zug auf die be­trieb­s­in­di­vi­du­el­len Be­trä­ge für die Be­stim­mung der Zah­lungs­an­sprü­che.

29 Die­ses durch Zweck und Sys­te­ma­tik der Nor­men vor­ge­ge­be­ne Ver­ständ­nis der mit § 14 In­VeKoSV auf­er­leg­ten Pflich­ten deckt sich mit dem An­wen­dungs­be­reich, den das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Er­näh­rung, Land­wirt­schaft und Ver­brau­cher­schutz der Vor­schrift in sei­ner Bro­schü­re „Mei­len­stei­ne der Agrar­po­li­tik“ (S. 59) bei­misst. Da­nach konn­te sich der Nach­weis ei­nes OGS-An­baus in den Jah­ren 2003, 2004 und 2005 grund­sätz­lich aus den An­ga­ben der Flä­chen­ver­zeich­nis­se der Prä­mi­en­an­trä­ge er­ge­ben oder bei­spiels­wei­se aus An­ga­ben für die Bo­den­nut­zungs­haup­t­er­he­bung 2003, aus Pacht­ver­trä­gen, Mel­dun­gen bei der land­wirt­schaft­li­chen Be­rufs­ge­nos­sen­schaft, An­bau­ver­zeich­nis­sen bei den Er­zeu­ger­ge­mein­schaf­ten, An­bau­ver­trä­gen, Ha­gel­ver­si­che­rungs­po­li­cen so­wie Schlag­kar­tei­en. Auch aus der Sicht des Mi­nis­te­ri­ums woll­te der Ver­ord­nungs­ge­ber an­knüp­fend an die Re­ge­lung des Art. 60 Abs. 5 VO (EG) Nr. 1782/2003 le­dig­lich ei­ne Nach­weis­pflicht für den OGS-An­bau selbst be­grün­den.

30 d) So­weit das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt dar­auf ver­weist, die Klä­ge­rin ha­be dem An­trags­for­mu­lar und den Aus­füll­hin­wei­sen oh­ne Wei­te­res ent­neh­men kön­nen, dass Nach­wei­se zum Zu­sam­men­schluss der Be­trie­be frist­ge­recht er­for­der­lich ge­we­sen sei­en, mag dies für das For­mu­lar C zu­tref­fen, auf das in Zif­fer II.4.5 des An­trags­for­mu­lars in­di­rekt hin­ge­wie­sen wur­de. Ab­ge­se­hen da­von, dass die­ser Hin­weis im Zu­sam­men­hang mit ei­nem An­trag er­folg­te, des­sen es nicht be­durf­te, ver­mag al­lein das For­mu­lar ei­ne sol­che Rechts­pflicht nicht zu be­grün­den, son­dern nur um­zu­set­zen. Die In­VeKoS-Ver­ord­nung ent­hält je­doch kei­ne Er­mäch­ti­gung der Be­klag­ten zu ei­ner sol­chen Re­ge­lung.

31 e) Er­gibt sich aber we­der aus Uni­ons­recht noch aus na­tio­na­lem Recht, dass sich die Klä­ge­rin mit ih­rem An­trag auf Fest­set­zung von Zah­lungs­an­sprü­chen mit OGS-Ge­neh­mi­gun­gen frist­ge­recht noch­mals zum Be­triebs­zu­sam­men­schluss er­klä­ren und Nach­wei­se vor­le­gen muss­te, so sind der Klä­ge­rin die be­gehr­ten OGS-Ge­neh­mi­gun­gen zu­zu­wei­sen. So­weit sich das Be­ru­fungs­ur­teil am Ran­de auch dar­auf stützt, dass die Klä­ge­rin „nicht un­ter Nut­zung der von der Agrar­ver­wal­tung be­reit­ge­stell­ten For­mu­la­re“ hin­rei­chend den Be­triebs­zu­sam­men­schluss nach­ge­wie­sen ha­be, steht die Pflicht, be­reit­ge­hal­te­ne For­mu­la­re zu ver­wen­den (§ 5 Abs. 2 In­VeKoSV), dem gel­tend ge­mach­ten An­spruch schon des­halb nicht ent­ge­gen, weil sich das For­mu­lar C auf An­ga­ben und Nach­wei­se be­zog, die die Klä­ge­rin nicht in­ner­halb der An­trags­frist zu er­brin­gen hat­te. Im Üb­ri­gen er­füllt die Klä­ge­rin nach den Aus­füh­run­gen des Ober­ver­wal­tungs­ge­richts die ma­te­ri­ell-recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen der be­gehr­ten OGS-Ge­neh­mi­gun­gen, was auch zwi­schen den Be­tei­lig­ten zu kei­nem Zeit­punkt strei­tig war.

32 f) Mit den Ma­ß­ga­ben, un­ter de­nen die Zu­rück­wei­sung der Be­ru­fung steht, wer­den zum ei­nen der Um­fang der in dem Ur­teil des Ver­wal­tungs­ge­richts aus­ge­spro­che­nen Ver­pflich­tung klar­ge­stellt (vgl. dort UA S. 9) und zum an­de­ren die Be­schei­de auf­ge­ho­ben, so­weit sie der Ver­pflich­tung ent­ge­gen­ste­hen.

33 Die Kos­ten­ent­schei­dung folgt aus § 154 Abs. 1 und 2 Vw­GO.