Ver­fah­rens­in­for­ma­ti­on

Der Klä­ger be­gehrt die Rück­über­tra­gung ei­nes Haus­grund­stücks, des­sen der­zei­ti­ge Ei­gen­tü­me­rin die zu 2 bei­ge­la­de­ne Stif­tung ist. Sie hat das Grund­stück der Bei­ge­la­de­nen zu 1, eben­falls ei­ne Stif­tung, zur Nut­zung über­las­sen. Das Ver­wal­tungs­ge­richt hat die Be­rech­ti­gung des Klä­gers nach dem Ver­mö­gens­ge­setz fest­ge­stellt, die Rück­ga­be des Grund­stücks aber für aus­ge­schlos­sen ge­hal­ten, weil die Bei­ge­la­de­ne zu 2 in red­li­cher Wei­se Ei­gen­tum dar­an er­wor­ben ha­be. Gleich­zei­tig hat es die Re­vi­si­on zu­ge­las­sen zur Klä­rung der Fra­ge, wann ei­ne Stif­tung ge­mein­nüt­zig im Sin­ne des § 4 Abs. 2 VermG ist, so dass ihr red­li­cher Ei­gen­tums­er­werb die Re­sti­tu­ti­on aus­schlie­ßen kann.


Ur­teil vom 30.09.2009 -
BVer­wG 8 C 13.08ECLI:DE:BVer­wG:2009:300909U8C13.08.0

Leit­satz:

Der red­li­che Er­werb ei­nes Ver­mö­gens­wer­tes durch ei­ne ge­mein­nüt­zi­ge Stif­tung führt nur dann zum Aus­schluss ei­nes Rück­über­tra­gungs­an­spruchs, wenn die Stif­tung nach ih­ren Zwe­cken aus­schlie­ß­lich ge­mein­nüt­zig tä­tig ist.

Ur­teil

BVer­wG 8 C 13.08

  • VG Ge­ra - 10.06.2008 - AZ: VG 3 K 515/03 GE

In der Ver­wal­tungs­streit­sa­che hat der 8. Se­nat des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts
auf die münd­li­che Ver­hand­lung vom 30. Sep­tem­ber 2009
durch den Vor­sit­zen­den Rich­ter am Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt Gö­del,
den Rich­ter am Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt Dr. Pa­gen­kopf und
die Rich­te­rin­nen am Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt Dr. von Heim­burg, Dr. Hau­ser und Dr. Held-Daab
für Recht er­kannt:

  1. Das auf­grund der münd­li­chen Ver­hand­lung vom 10. Ju­ni 2008 er­gan­ge­ne Ur­teil des Ver­wal­tungs­ge­richts Ge­ra wird ge­än­dert, so­weit die Kla­ge des Klä­gers zu 1 ab­ge­wie­sen wur­de.
  2. Der Be­scheid des Staat­li­chen Am­tes zur Re­ge­lung of­fe­ner Ver­mö­gens­fra­gen Ge­ra vom 16. No­vem­ber 2000 in der Fas­sung des Wi­der­spruch­be­schei­des des Thü­rin­ger Lan­des­am­tes zur Re­ge­lung of­fe­ner Ver­mö­gens­fra­gen vom 5. Mai 2003 wird in sei­ner Num­mer 1 auf­ge­ho­ben, so­weit es den Klä­ger be­trifft.
  3. Die Be­klag­te wird ver­pflich­tet, dem Klä­ger das Grund­stück ...​weg ... in Je­na Flur ... Flur­stück ... zu­rück­zu­über­tra­gen.
  4. Von den Kos­ten des erst­in­stanz­li­chen Ver­fah­rens trägt die Be­klag­te zwei Drit­tel der bis zum 25. Sep­tem­ber 2007 ent­stan­de­nen und sämt­li­che da­nach an­ge­fal­le­nen Ge­richts­kos­ten so­wie die ge­sam­ten au­ßer­ge­richt­li­chen Kos­ten des Klä­gers. Der Klä­ger trägt kei­ne Kos­ten. Die Kos­ten des Re­vi­si­ons­ver­fah­rens mit Aus­nah­me der au­ßer­ge­richt­li­chen Kos­ten der Bei­ge­la­de­nen tra­gen die Be­klag­te und die Bei­ge­la­de­ne zu 1 je zur Hälf­te.

Grün­de

I

1 Der Klä­ger macht als Rechts­nach­fol­ger ei­ner Frei­mau­rer­lo­ge, die sich 1933 nach Aus­schrei­tun­gen ge­gen an­de­re Lo­gen durch die Na­tio­nal­so­zia­lis­ten auf­ge­löst hat, ver­mö­gens­recht­li­che An­sprü­che hin­sicht­lich des Haus­grund­stücks ...​weg ... in Je­na gel­tend.

2 Der Li­qui­da­tor der durch Be­schluss der Mit­glie­der­ver­samm­lung vom 2. Ju­ni 1933 auf­ge­lös­ten Frei­mau­rer­lo­ge „Fried­rich zur erns­ten Ar­beit“ e.V. ver­kauf­te im Ok­to­ber 1933 das Haus­grund­stück, in dem die Lo­gen­tref­fen statt­ge­fun­den hat­ten. Nach meh­re­ren Wei­ter­ver­käu­fen ge­lang­te das Grund­stück 1958 in das Ei­gen­tum des Vol­kes. Am 19. Sep­tem­ber 1984 schloss der Rat der Stadt Je­na als Rechts­trä­ger des Grund­stücks mit der Carl-Zeiss-Stif­tung in Je­na ei­nen Grund­stücks­tausch­ver­trag über meh­re­re Grund­stü­cke. Im Rah­men die­ses Ver­tra­ges über­nahm die Carl-Zeiss-Stif­tung in Je­na das Grund­stück ...​weg ... als Ei­gen­tü­me­rin.

3 Im Ok­to­ber 1990 stell­ten die Ver­ei­nig­ten Gro­ßlo­gen von Deutsch­land für den Klä­ger ei­nen An­trag auf Re­sti­tu­ti­on des Grund­stücks.

4 Im Ju­ni 1992 er­rich­te­te die Carl-Zeiss-Stif­tung in Je­na die Ernst-Ab­be-Stif­tung, die Bei­ge­la­de­ne zu 1, und über­gab die­ser durch Über­tra­gungs­ver­trag vom 29. Ju­ni 1992 als Ver­mö­gens­aus­stat­tung un­ter an­de­rem das Grund­stück ...​weg ... in Je­na zur Nut­zung. Die Carl-Zeiss-Stif­tung in Je­na wur­de 1994 mit der nach dem Zwei­ten Welt­krieg in Hei­den­heim/Ba­den-Würt­tem­berg ent­stan­de­nen dor­ti­gen Carl-Zeiss-Stif­tung ver­ei­nigt (Bei­ge­la­de­ne zu 2).

5 Mit Be­scheid vom 16. No­vem­ber 2000 lehn­te das Staat­li­che Amt zur Re­ge­lung of­fe­ner Ver­mö­gens­fra­gen Ge­ra den Rück­über­tra­gungs­an­trag ab und stell­te gleich­zei­tig fest, dass der Klä­ger nicht Be­rech­tig­ter sei. Das Grund­stück ha­be kei­ner schä­di­gen­den Maß­nah­me nach § 1 Abs. 6 VermG un­ter­le­gen. Den da­ge­gen ein­ge­leg­ten Wi­der­spruch des Klä­gers wies das Thü­rin­ger Lan­des­amt zur Re­ge­lung of­fe­ner Ver­mö­gens­fra­gen mit Wi­der­spruchs­be­scheid vom 5. Mai 2003 zu­rück.

6 Auf die da­ge­gen frist­ge­mäß er­ho­be­ne Kla­ge hat das Ver­wal­tungs­ge­richt mit auf­grund münd­li­cher Ver­hand­lung vom 10. Ju­ni 2008 er­gan­ge­nem Ur­teil den Be­scheid vom 16. No­vem­ber 2000 auf­ge­ho­ben, so­weit ei­ne Be­rech­tig­ten­fest­stel­lung des Klä­gers hin­sicht­lich des Grund­stücks ...​weg ... in Je­na Flur ... Flur­stück ... ab­ge­lehnt wur­de, und die Be­klag­te ver­pflich­tet, den Klä­ger hin­sicht­lich die­ses Grund­stücks als Be­rech­tig­ten im Sin­ne des Ver­mö­gens­ge­set­zes fest­zu­stel­len. Im Üb­ri­gen hat es die Kla­ge ab­ge­wie­sen und in­so­weit die Re­vi­si­on zu­ge­las­sen. Zur Be­grün­dung führ­te es ins­be­son­de­re aus, dass die Frei­mau­rer­lo­ge „Fried­rich zur erns­ten Ar­beit“ e.V. in Je­na ihr Grund­stücks­ei­gen­tum an dem Haus­grund­stück ...​weg ... durch ei­ne schä­di­gen­de Maß­nah­me im Sin­ne des § 1 Abs. 6 VermG ver­lo­ren ha­be. Da der Klä­ger nach § 2 Abs. 1 Satz 5 VermG als Rechts­nach­fol­ger gel­te, sei sei­ne Be­rech­ti­gung im Sin­ne des § 2 Abs. 1 Satz 1 VermG fest­zu­stel­len. Der vom Klä­ger dar­über hin­aus an­ge­streb­ten Rück­über­tra­gung des Grund­stücks ste­he aber der Aus­schluss­grund des § 4 Abs. 2 Satz 1 VermG ent­ge­gen. Dass die Carl-Zeiss-Stif­tung in Je­na beim Er­werb des Grund­stücks 1984 red­lich ge­we­sen sei, sei zwi­schen den Be­tei­lig­ten un­strei­tig. Es han­de­le sich auch um die Stif­tung, die 1889 von Ernst Ab­be in Je­na er­rich­tet wor­den sei. Die Stif­tungs­be­trie­be sei­en zwar 1948 auf Be­fehl der so­wje­ti­schen Be­sat­zungs­macht ent­eig­net wor­den; auf die Exis­tenz der Carl-Zeiss-Stif­tung in Je­na ha­be dies aber kei­ne un­mit­tel­ba­ren Aus­wir­kun­gen ge­habt. Viel­mehr ha­be die Deut­sche Wirt­schafts­kom­mis­si­on für die so­wje­ti­sche Be­sat­zungs­zo­ne mit Be­schluss vom 16. Ju­ni 1948 die Fort­füh­rung der Carl-Zeiss-Stif­tung in Je­na si­cher­ge­stellt. Durch ei­ge­ne Er­trä­ge und fi­nan­zi­el­le Zu­wen­dun­gen der nun­mehr volks­ei­ge­nen Be­trie­be sei die Stif­tung auch hand­lungs­fä­hig ge­blie­ben. Schlie­ß­lich ha­be es sich bei der Carl-Zeiss-Stif­tung im Zeit­punkt des Ei­gen­tums­er­werbs auch um ei­ne „ge­mein­nüt­zi­ge“ Stif­tung im Sin­ne des § 4 Abs. 2 Satz 1 VermG ge­han­delt. Die Kam­mer ver­ste­he dies als ei­gen­stän­di­ges Tat­be­stands­merk­mal. Die Carl-Zeiss-Stif­tung ha­be in vie­len Be­rei­chen Pro­jek­te ge­för­dert, die der All­ge­mein­heit zu­gu­te ge­kom­men sei­en. Da­ne­ben ha­be sie auch in er­heb­li­chem Um­fang Pen­sio­nen an An­ge­hö­ri­ge der Je­na­er Be­trie­be ge­zahlt, was kei­nen ge­mein­nüt­zi­gen Cha­rak­ter ge­habt ha­be, weil sie nur ei­nem fest ab­ge­schlos­se­nen Per­so­nen­kreis, näm­lich der Be­leg­schaft von Un­ter­neh­men und nicht der All­ge­mein­heit zu­gu­te ge­kom­men sei­en. Der Be­griff der Ge­mein­nüt­zig­keit in § 4 Abs. 2 Satz 1 VermG dür­fe je­doch nicht im Sin­ne ei­ner aus­schlie­ß­lich ge­mein­nüt­zi­gen Tä­tig­keit ver­stan­den wer­den. Die­se sei nur für die steu­er­recht­li­che Be­ur­tei­lung ein Kri­te­ri­um. Dass die Be­stim­mung des § 4 Abs. 2 Satz 1 VermG nicht ei­ne aus­schlie­ß­lich ge­mein­nüt­zi­ge Tä­tig­keit vor­aus­set­ze, zei­ge auch ein Ver­gleich mit den eben­falls be­güns­tig­ten Re­li­gi­ons­ge­mein­schaf­ten. Auch die­se hät­ten in der DDR nicht aus­schlie­ß­lich ge­mein­nüt­zi­ge Tä­tig­kei­ten wahr­ge­nom­men.

7 Der Klä­ger hat Re­vi­si­on ein­ge­legt, so­weit sie mit dem Ur­teil zu­ge­las­sen wor­den ist, und rügt die Ver­let­zung ma­te­ri­el­len Rechts, ins­be­son­de­re des § 4 Abs. 2 Satz 1 VermG.

8 Er be­an­tragt,
das auf­grund münd­li­cher Ver­hand­lung vom 10. Ju­ni 2008 er­gan­ge­ne Ur­teil des Ver­wal­tungs­ge­richts Ge­ra zu än­dern, so­weit es die Kla­ge des Klä­gers ab­weist, und die ihn be­tref­fen­de Re­ge­lung in Num­mer 1 des Be­schei­des des Staat­li­chen Am­tes zur Re­ge­lung of­fe­ner Ver­mö­gens­fra­gen Ge­ra vom 16. No­vem­ber 2000 in der Ge­stalt des Wi­der­spruchs­be­schei­des des Thü­rin­ger Lan­des­am­tes zur Re­ge­lung of­fe­ner Ver­mö­gens­fra­gen vom 5. Mai 2003 auf­zu­he­ben und die Be­klag­te zu ver­pflich­ten, das Grund­stück ...​weg ... in Je­na (Ge­mar­kung Je­na Flur ... Flur­stück ...) an den Klä­ger zu­rück­zu­über­tra­gen.

9 Die Be­klag­te und die Bei­ge­la­de­ne zu 1 be­an­tra­gen je­weils,
die Re­vi­si­on zu­rück­zu­wei­sen.

10 Sie ver­tei­di­gen das an­ge­foch­te­ne Ur­teil.

11 Die Bei­ge­la­de­ne zu 2 stellt kei­nen An­trag.

II

12 A. Der An­re­gung des Klä­gers, die Bei­la­dung der Bei­ge­la­de­nen zu 1 we­gen Rechts­wid­rig­keit auf­zu­he­ben, war nicht zu fol­gen. Es han­delt sich um ei­ne ein­fa­che Bei­la­dung im Sin­ne des § 65 Abs. 1 Vw­GO, die nur vor­aus­setzt, dass die recht­li­chen In­ter­es­sen des Be­trof­fe­nen durch die Ent­schei­dung be­rührt wer­den. Da­zu ge­nügt ein Be­trof­fen­sein in pri­va­ten Rech­ten (vgl. Ur­teil vom 16. Sep­tem­ber 1981 - BVer­wG 8 C 1 und 2.81 - BVer­w­GE 64, 67 <69 f.> = Buch­holz 406.11 § 133 BauGB Nr. 76). Die­se Vor­aus­set­zung ist er­füllt. Ei­ne Rück­über­tra­gung des streit­ge­gen­ständ­li­chen Grund­stücks wür­de die Rech­te der Bei­ge­la­de­nen zu 1 aus der zi­vil­recht­li­chen Grund­stücks­über­las­sung auf­grund der Stif­tungs­ur­kun­de be­ein­träch­ti­gen.

13 B. Die Re­vi­si­on des Klä­gers ist be­grün­det, denn das Ur­teil des Ver­wal­tungs­ge­richts ver­letzt in dem mit der Re­vi­si­on an­ge­foch­te­nen Um­fang Bun­des­recht und stellt sich in­so­weit auch nicht aus an­de­ren Grün­den als rich­tig dar.

14 1. Das Ur­teil des Ver­wal­tungs­ge­richts ver­letzt Bun­des­recht mit sei­ner An­nah­me, die Rück­über­tra­gung des streit­ge­gen­ständ­li­chen Grund­stücks an den Klä­ger sei aus­ge­schlos­sen, weil die Carl-Zeiss-Stif­tung 1984 als ge­mein­nüt­zi­ge Stif­tung in red­li­cher Wei­se dar­an Ei­gen­tum er­wor­ben ha­be. Da­bei ist die Über­le­gung des Ver­wal­tungs­ge­richts, dass es sich bei der Carl-Zeiss-Stif­tung 1984 um ei­ne Stif­tung ge­han­delt hat, die ge­mäß § 9 EG­ZGB der DDR vom 19. Ju­ni 1975 (GBl I 1975 S. 517) auch nach In­kraft­tre­ten des Zi­vil­ge­setz­bu­ches der DDR am 1. Ja­nu­ar 1976 fort­be­stand, nicht zu be­an­stan­den. Auf die vom Klä­ger erst­mals im Re­vi­si­ons­ver­fah­ren in Fra­ge ge­stell­te Red­lich­keit der Stif­tung beim Er­werb des Grund­stücks kommt es nicht an, weil die Carl-Zeiss-Stif­tung nicht ge­mein­nüt­zig im Sin­ne des § 4 Abs. 2 Satz 1 VermG war.

15 Da­bei hat das Ver­wal­tungs­ge­richt rechts­feh­ler­frei er­kannt, dass die Stif­tung als sol­che ge­mein­nüt­zig sein muss, nicht die Ver­wen­dung des zur Rück­über­tra­gung an­ste­hen­den Ver­mö­gens­wer­tes. Des­halb ist es oh­ne Re­le­vanz, dass das streit­ge­gen­ständ­li­che Grund­stück nach dem Er­werb durch die Carl-Zeiss-Stif­tung an den Ge­ne­ral­di­rek­tor des VEB Carl Zeiss Je­na als Wohn­haus ver­mie­tet war. Die Stif­tung muss zum Zeit­punkt des Er­werbs des Ver­mö­gens­wer­tes ge­mein­nüt­zig ge­we­sen sein. § 4 Abs. 2 Satz 1 VermG macht den Aus­schluss des An­spruchs auf Rück­über­tra­gung al­lein da­von ab­hän­gig, ob der Ei­gen­tums­er­werb in red­li­cher Wei­se er­folgt ist (vgl. Be­schluss vom 19. April 1993 - BVer­wG 7 B 43.93 - Buch­holz 428 § 4 VermG Nr. 2). Dem­entspre­chend muss auch der red­li­che Er­wer­ber zum Zeit­punkt des Er­werbs die Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len. Nur das beim Er­werb ge­tä­tig­te Ver­trau­en soll durch den Re­sti­tu­ti­ons­aus­schluss ge­mäß § 4 Abs. 2 VermG ge­schützt wer­den. Des­halb ist es eben­falls oh­ne Be­deu­tung, dass die Bei­ge­la­de­ne zu 2, in der die Carl-Zeiss-Stif­tung in Je­na 1994 mit der Carl-Zeiss-Stif­tung in Hei­den­heim zu­sam­men­ge­führt wur­de, auch nach Auf­fas­sung der Be­klag­ten heu­te nicht ge­mein­nüt­zig ist.

16 Die Ver­let­zung von Bun­des­recht durch das Ur­teil des Ver­wal­tungs­ge­richts liegt in der An­nah­me, die Be­stim­mung des § 4 Abs. 2 Satz 1 VermG las­se den red­li­chen Er­werb durch ei­ne Stif­tung aus­rei­chen, die nicht aus­schlie­ß­lich ge­mein­nüt­zig tä­tig ist.

17 Der Wort­laut des § 4 Abs. 2 Satz 1 VermG spricht schon ge­gen die­se An­nah­me. Mit dem Ab­stel­len auf „ge­mein­nüt­zi­ge Stif­tun­gen“ be­zeich­net der Ge­setz­ge­ber ein At­tri­but der Stif­tun­gen selbst und stellt nicht nur ad­jek­ti­visch auf ein­zel­ne Zweck­set­zun­gen oder Tä­tig­kei­ten ei­ner Stif­tung ab, die ge­mein­nüt­zig sein kön­nen. Das legt die An­nah­me na­he, dass der Ge­setz­ge­ber nur aus­schlie­ß­lich ge­mein­nüt­zi­ge Stif­tun­gen be­güns­ti­gen woll­te. So sieht es auch, so­weit über­haupt dar­auf ein­ge­gan­gen wird, die Li­te­ra­tur (vgl. Koch, in: Räd­ler/
Rau­pach/Bez­zen­ber­ger, Ver­mö­gen in der ehe­ma­li­gen DDR, Teil 3, § 4 VermG Rn. 20; Was­muth, Rechts­hand­buch Ver­mö­gen und In­ves­ti­tio­nen in der ehe­ma­li­gen DDR, B 100 § 4 VermG Rn. 98).

18 Auch Sinn und Zweck der Re­ge­lung spre­chen da­für, als ge­mein­nüt­zi­ge Stif­tun­gen nur sol­che an­zu­se­hen, die aus­schlie­ß­lich ge­mein­nüt­zig sind. Nach der Recht­spre­chung des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts soll­ten mit der Re­ge­lung des § 4 Abs. 2 VermG nicht nur al­le Trä­ger so­zia­lis­ti­schen Ei­gen­tums von der Mög­lich­keit ei­nes red­li­chen Er­werbs aus­ge­schlos­sen sein; Schutz vor der Rück­ga­be ei­nes ent­zo­ge­nen Ver­mö­gens­wer­tes ver­dien­ten viel­mehr nur sol­che (red­li­chen) Er­wer­ber, de­ren Ei­gen­tum nicht in die so­zia­lis­ti­sche Staats­ord­nung ein­ge­bun­den war, son­dern im We­sent­li­chen dem Ei­gen­tum Pri­va­ter im Sin­ne des Rechts­ver­ständ­nis­ses in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land ent­sprach (vgl. Ur­teil vom 13. Ok­to­ber 1994 - BVer­wG 7 C 38.93 - BVer­w­GE 97, 24 <27 f.>). Vor­aus­set­zung für die Gleich­stel­lung der Re­li­gi­ons­ge­mein­schaf­ten und ge­mein­nüt­zi­gen Stif­tun­gen mit den na­tür­li­chen Per­so­nen in § 4 Abs. 2 Satz 1 VermG ist da­nach in ei­gen­tums­recht­li­cher Hin­sicht die Ähn­lich­keit mit dem per­sön­li­chen Ei­gen­tum na­tür­li­cher Per­so­nen. Die­se ist zu be­ja­hen. Zwar konn­ten Re­li­gi­ons­ge­mein­schaf­ten und Stif­tun­gen in der Rechts­ord­nung der DDR kein per­sön­li­ches Ei­gen­tum, son­dern nur sons­ti­ges pri­va­tes Ei­gen­tum er­wer­ben. Die­ses wur­de aber ent­spre­chend dem per­sön­li­chen Ei­gen­tum der Bür­ger be­han­delt; so wa­ren auf das sons­ti­ge pri­va­te Ei­gen­tum we­gen des­sen in­halt­li­cher Ver­wandt­schaft mit dem per­sön­li­chen Ei­gen­tum die Vor­schrif­ten der §§ 22 ff. ZGB ent­spre­chend an­wend­bar (vgl. Ur­teil vom 13. Ok­to­ber 1994 - BVer­wG 7 C 38.93 - a.a.O. S. 29; BVerfG, Kam­mer­be­schluss vom 18. Mai 1995 - 1 BvR 590/95 - NJW 1995, 2281 <2282>).

19 We­sent­li­cher Ge­sichts­punkt für die Ein­be­zie­hung und Gleich­stel­lung der Re­li­gi­ons­ge­mein­schaf­ten und ge­mein­nüt­zi­gen Stif­tun­gen mit den Bür­gern der DDR, die red­lich Ver­mö­gens­wer­te er­wor­ben ha­ben, ist aber nicht so sehr die Nä­he des sons­ti­gen pri­va­ten Ei­gen­tums zum per­sön­li­chen Ei­gen­tum in Ab­gren­zung zum so­zia­lis­ti­schen Ei­gen­tum, son­dern viel­mehr de­ren Staats­fer­ne. Es gab auch ge­mäß § 9 EG­ZGB fort­be­stehen­de Stif­tun­gen, die mit der staat­li­chen Or­ga­ni­sa­ti­on eng ver­knüpft wa­ren. Auch sie konn­ten nur pri­va­tes Ei­gen­tum er­wer­ben, da sie nicht in den Kreis der­je­ni­gen fie­len, die so­zia­lis­ti­sches Ei­gen­tum er­wer­ben konn­ten (vgl. § 18 Abs. 1 ZGB). Der­ar­ti­ge Stif­tun­gen sind aber nicht schutz­wür­dig im Sin­ne des § 4 Abs. 2 VermG. Da Ge­mein­nüt­zig­keit für den Er­werb des pri­va­ten Ei­gen­tums nicht Vor­aus­set­zung war, kann die­ser Er­werb pri­va­ten Ei­gen­tums nicht das ent­schei­den­de Kri­te­ri­um für den Re­sti­tu­ti­ons­aus­schluss sein. Viel­mehr ist dar­auf ab­zu­stel­len, dass nur der Er­werb durch sol­che Or­ga­ni­sa­tio­nen ge­schützt wer­den soll­te, die sich durch ei­ne be­son­de­re Staats­fer­ne aus­zeich­ne­ten. Bei ge­mein­nüt­zi­gen Stif­tun­gen ist die­ses Kri­te­ri­um nur ge­währ­leis­tet, wenn sie aus­schlie­ß­lich ge­mein­nüt­zi­gen Zwe­cken dien­ten.

20 Dass Re­li­gi­ons­ge­mein­schaf­ten nach den Fest­stel­lun­gen des Ver­wal­tungs­ge­richts in der DDR nicht nur ge­mein­nüt­zig tä­tig wa­ren, ist dem­ge­gen­über un­er­heb­lich. Denn für Re­li­gi­ons­ge­mein­schaf­ten for­dert § 4 Abs. 2 Satz 1 VermG das Kri­te­ri­um der Ge­mein­nüt­zig­keit nicht. Der Ge­setz­ge­ber konn­te aber da­von aus­ge­hen, dass Re­li­gi­ons­ge­mein­schaf­ten in der DDR ei­ne deut­li­che Di­stanz zum staat­li­chen Sys­tem hat­ten. Al­lein dar­aus er­gibt sich ih­re Schutz­wür­dig­keit, die zur Gleich­stel­lung mit den na­tür­li­chen Per­so­nen in § 4 Abs. 2 VermG führ­te.

21 Die­ses Er­geb­nis wird auch durch die his­to­ri­sche Aus­le­gung be­stä­tigt. Die Re­ge­lung des § 4 Abs. 2 Satz 1 VermG setzt den Eck­wert Num­mer 3 der Ge­mein­sa­men Er­klä­rung der Re­gie­run­gen der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land und der Deut­schen De­mo­kra­ti­schen Re­pu­blik zur Re­ge­lung of­fe­ner Ver­mö­gens­fra­gen vom 15. Ju­ni 1990 (An­la­ge III zum Ei­ni­gungs­ver­trag) um. Da­nach soll­te ent­eig­ne­tes Grund­ver­mö­gen grund­sätz­lich un­ter Be­rück­sich­ti­gung der un­ter a) und b) ge­nann­ten Fall­grup­pen den ehe­ma­li­gen Ei­gen­tü­mern oder ih­ren Er­ben zu­rück­ge­ge­ben wer­den. Nach Buch­sta­be b die­ses Eck­werts ist ein so­zi­al­ver­träg­li­cher Aus­gleich an die ehe­ma­li­gen Ei­gen­tü­mer durch Aus­tausch von Grund­stü­cken mit ver­gleich­ba­rem Wert oder durch Ent­schä­di­gung her­zu­stel­len, so­fern Bür­ger der DDR an zu­rück zu über­eig­nen­den Im­mo­bi­li­en Ei­gen­tum oder ding­li­che Nut­zungs­rech­te in red­li­cher Wei­se er­wor­ben ha­ben. Der Kon­flikt zwi­schen dem nach der Kon­zep­ti­on der Ge­mein­sa­men Er­klä­rung grund­sätz­lich vor­ran­gi­gen In­ter­es­se des frü­he­ren Ei­gen­tü­mers an der Rück­über­tra­gung des rechts­staats­wid­rig ent­zo­ge­nen Ver­mö­gens­wer­tes und dem In­ter­es­se des ge­gen­wär­ti­gen Rechts­in­ha­bers an der Auf­recht­erhal­tung sei­ner red­lich er­lang­ten Rechts­po­si­ti­on wird da­mit zu Guns­ten des Letz­te­ren ge­löst. Un­ter dem Ge­sichts­punkt des so­zi­al­ver­träg­li­chen Aus­gleichs ist des­halb da­von aus­zu­ge­hen, dass der grund­sätz­lich be­stehen­de Re­sti­tu­ti­ons­an­spruch des ehe­ma­li­gen Ei­gen­tü­mers bei red­li­chem Er­werb durch ei­ne Stif­tung nur un­ter­ge­hen soll­te, wenn de­ren Zwe­cke der All­ge­mein­heit und nicht dem Staat oder nur Par­ti­ku­lar­in­ter­es­sen dien­ten.

22 Auch wenn man wie das Ver­wal­tungs­ge­richt zur Be­griffs­be­stim­mung auf die im zeit­li­chen Zu­sam­men­hang mit dem Ver­mö­gens­ge­setz er­las­se­nen Re­ge­lun­gen des § 21 des Ver­ei­ni­gungs­ge­set­zes der DDR vom 21. Fe­bru­ar 1990 (GBl I S. 75), ge­än­dert durch Ge­setz vom 22. Ju­ni 1990 (GBl I S. 470) und die §§ 52 ff. der Ab­ga­ben­ord­nung der DDR vom 22. Ju­ni 1990 (GBl Son­der­druck Nr. 1428) ab­stel­len will, kann dar­aus - ent­ge­gen dem an­ge­foch­te­nen Ur­teil - nicht der Schluss ge­zo­gen wer­den, dass un­ter § 4 Abs. 2 Satz 1 VermG auch sol­che Stif­tun­gen fal­len, die nicht aus­schlie­ß­lich ge­mein­nüt­zig sind. § 21 Abs. 1 des Ver­ei­ni­gungs­ge­set­zes de­fi­nier­te mit der For­mu­lie­rung „Ei­ne ge­mein­nüt­zi­ge Ver­ei­ni­gung im Sin­ne die­ses Ge­set­zes ist ei­ne rechts­fä­hi­ge Ver­ei­ni­gung, de­ren Tä­tig­keit auf be­son­ders för­de­rungs­wür­dig an­er­kann­te ge­mein­nüt­zi­ge Zwe­cke ge­rich­tet ist.“ selbst den Be­griff der Ge­mein­nüt­zig­keit der Ver­ei­ni­gung. Die Ver­wei­sung auf §§ 52 ff. der Ab­ga­ben­ord­nung der DDR dien­te nur der Kon­kre­ti­sie­rung ge­mein­nüt­zi­ger Zwe­cke in die­sem Sin­ne. Auch die §§ 52 ff. AO DDR de­fi­nier­ten nicht den Be­griff der ge­mein­nüt­zi­gen Ver­ei­ni­gung oder den Be­griff der Ge­mein­nüt­zig­keit, son­dern nor­mier­ten nur die Vor­aus­set­zun­gen, un­ter de­nen ein­zel­ne Zwe­cke als ge­mein­nüt­zig, mild­tä­tig oder kirch­lich an­zu­er­ken­nen wa­ren (§§ 52 bis 54) und bei selbst­lo­ser, aus­schlie­ß­li­cher und un­mit­tel­ba­rer Ver­fol­gung (§§ 55 bis 57) recht­fer­tig­ten, den sie ver­wirk­li­chen­den Per­so­nen ge­setz­li­che Steu­er­ver­güns­ti­gun­gen zu ge­wäh­ren (§ 59). § 52 AO DDR kon­kre­ti­sier­te die Ge­mein­nüt­zig­keit da­mit nur als At­tri­but von Zwe­cken und Tä­tig­kei­ten, nicht als Ei­gen­schaft der Per­son. Dem­ge­gen­über ist der Be­griff der Ge­mein­nüt­zig­keit in § 4 Abs. 2 Satz 1 VermG sub­jekt- und nicht tä­tig­keits­be­zo­gen.

23 2. Das Ur­teil des Ver­wal­tungs­ge­richts stellt sich auch nicht aus an­de­ren Grün­den als rich­tig dar (§ 144 Abs. 4 Vw­GO). Denn die Carl-Zeiss-Stif­tung in Je­na war zum Zeit­punkt des Er­werbs des streit­ge­gen­ständ­li­chen Grund­stücks 1984 kei­ne aus­schlie­ß­lich ge­mein­nüt­zi­ge Stif­tung.

24 Ernst Ab­be hat­te 1889 die Stif­tung zur Ei­gen­tü­me­rin der Un­ter­neh­men „Carl Zeiss“ und „Je­na­er Glas­werk Schott und Ge­nos­sen“ ge­macht. Aus den von ihm im Sta­tut der Carl-Zeiss-Stif­tung zu Je­na fest­ge­leg­ten Zwe­cken der Stif­tung, auf die für die Be­stim­mung der Ge­mein­nüt­zig­keit ab­zu­stel­len ist, er­gibt sich, dass die Stif­tung nicht nur die Un­ter­neh­men un­ter un­per­sön­li­chem Be­sitz­ti­tel fort­füh­ren soll­te; nach § 1 A Nr. 3 des Sta­tuts soll­te sie auch „grö­ße­re so­zia­le Pflich­ten, als per­sön­li­che In­ha­ber dau­ernd ge­währ­leis­ten wür­den, ge­gen­über der Ge­samt­heit der in ih­nen tä­ti­gen Mit­ar­bei­ter [er­fül­len] be­hufs Ver­bes­se­rung ih­rer per­sön­li­chen und wirt­schaft­li­chen Rechts­la­ge“. Die Deut­sche Wirt­schafts­kom­mis­si­on für die so­wje­ti­sche Be­sat­zungs­zo­ne hob mit Be­schluss vom 16. Ju­ni 1948 die Not­wen­dig­keit der Fort­füh­rung der Exis­tenz und Wirk­sam­keit der Carl-Zeiss-Stif­tung her­vor und leg­te de­ren Fort­be­stand fest. Trotz der Ver­staat­li­chung der bei­den Un­ter­neh­men wur­den die Exis­tenz der Stif­tung auch in der DDR nicht in Fra­ge ge­stellt und die von Ernst Ab­be fest­ge­leg­ten Zwe­cke be­stä­tigt.

25 Da­nach hat die Stif­tung zur Zeit des Grund­stücks­er­werbs 1984 zwar auch ge­mein­nüt­zi­ge Zwe­cke ver­folgt, es gab aber auch nicht ge­mein­nüt­zi­ge Zwe­cke, de­nen die Stif­tung dien­te, so­weit die­se nicht, wie es die Ge­mein­nüt­zig­keit vor­aus­setzt, der All­ge­mein­heit, son­dern der Be­leg­schaft der Un­ter­neh­men zu­gu­te kom­men soll­ten (vgl. in­so­weit auch § 52 AO der DDR). Auch nach dem Weg­fall des rein un­ter­neh­me­ri­schen Han­delns auf­grund der Ver­staat­li­chung der Be­trie­be ver­blieb ei­ne „Rest­un­ter­neh­mer­ei­gen­schaft“ der Stif­tung, weil es aus­drück­lich zum Stif­tungs­in­ter­es­se ge­hör­te, die Be­triebs­an­ge­hö­ri­gen oder ehe­ma­li­gen Be­triebs­an­ge­hö­ri­gen zu un­ter­stüt­zen. Das ge­schah zum Bei­spiel nach den Fest­stel­lun­gen des Ver­wal­tungs­ge­richts (UA S. 22) durch Pen­si­ons­zah­lun­gen in er­heb­li­chem Um­fang an ehe­ma­li­ge Un­ter­neh­mens­an­ge­hö­ri­ge, wo­bei es oh­ne Be­deu­tung ist, aus wel­chen Mit­teln die­se Zah­lun­gen ge­leis­tet wur­den. Denn sie wur­den von der Stif­tung aus­ge­zahlt, um dem Zweck der Stif­tung ge­recht zu wer­den. Die Fi­nan­zie­rung der Zah­lung ist für die Zweck­be­stim­mung nicht aus­schlag­ge­bend. Ob auch die der Stif­tung ge­hö­ren­den und nach An­ga­ben des da­ma­li­gen Stif­tungs­kom­mis­sars B. W. an Mit­ar­bei­ter der Stif­tungs­un­ter­neh­men ver­mie­te­ten Woh­nun­gen da­zu ge­hör­ten, kann hier da­hin­ste­hen. Auf­grund ih­rer von den sat­zungs­mä­ßi­gen Zwe­cken vor­ge­ge­be­nen Un­ter­stüt­zung der Be­leg­schaft der nun­mehr volks­ei­ge­nen Be­trie­be war die Carl-Zeiss-Stif­tung mit der staat­li­chen Wirt­schafts­tä­tig­keit ver­knüpft und kann des­halb nicht als staats­fer­ne Stif­tung an­ge­se­hen wer­den, de­ren Schutz § 4 Abs. 2 Satz 1 VermG al­lein be­zweckt.

26 3. Die Kos­ten­ent­schei­dung be­ruht auf § 154 Abs. 1 und 3, § 162 Abs. 3 Vw­GO.