Ver­fah­rens­in­for­ma­ti­on

Der Klä­ger er­hält vom be­klag­ten So­zi­al­hil­fe­trä­ger Hil­fe zum Le­bens­un­ter­halt, für de­ren Be­mes­sung von Be­deu­tung war, ob er in ei­ner ehe­ähn­li­chen Ge­mein­schaft leb­te. Da­zu er­hielt der Be­klag­te von ei­ner In­for­man­tin ei­ne te­le­fo­ni­sche Mit­tei­lung, die in ei­nem Ver­merk un­ter Schwärzung des Na­mens der In­for­man­tin fest­ge­hal­ten wur­de. Der Klä­ger ver­folgt den ihm von den Vor­in­stan­zen aus Dritt­schutz­grün­den ver­sag­ten An­spruch auf Ak­ten­ein­sicht und Aus­kunft über den Na­men der In­for­man­tin mit der Re­vi­si­on wei­ter.


Pres­se­mit­tei­lung Nr. 38/2003 vom 04.09.2003

Aus­kunft über Be­hör­den­in­for­man­ten

Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt hat heu­te über den Um­fang des An­spruchs auf Be­kannt­ga­be des Na­mens ei­nes Be­hör­den­in­for­man­ten an den Be­trof­fe­nen ent­schie­den. Der Klä­ger er­hielt vom be­klag­ten So­zi­al­hil­fe­trä­ger Hil­fe zum Le­bens­un­ter­halt, für de­ren Be­mes­sung von Be­deu­tung war, ob er in ei­ner ehe­ähn­li­chen Ge­mein­schaft leb­te. Da­zu hat­te der So­zi­al­hil­fe­trä­ger von ei­ner In­for­man­tin im Jah­re 1993 ei­ne te­le­fo­ni­sche Mit­tei­lung er­hal­ten, die in ei­nem Ver­merk fest­ge­hal­ten wur­de. Der In­halt der Mit­tei­lung führ­te nicht zu leis­tungs­recht­li­chen Re­ak­tio­nen. Im De­zem­ber 2000 be­gehr­te der Klä­ger Ak­ten­ein­sicht, die ihm ge­währt wur­de, wo­bei in dem Ver­merk über das Te­le­fo­nat aus dem Jah­re 1993 der Na­me der In­for­man­tin ge­schwärzt war. Der Klä­ger ver­folg­te den ihm von den Vor­in­stan­zen aus Dritt­schutz­grün­den ver­sag­ten An­spruch auf Ein­sicht in die voll­stän­di­gen Ak­ten und Aus­kunft über den Na­men der In­for­man­tin mit der Re­vi­si­on oh­ne Er­folg wei­ter. Nach den Re­ge­lun­gen im So­zi­al­ge­setz­buch über das Ver­wal­tungs­ver­fah­ren un­ter­blei­ben Ak­ten­ein­sicht und Aus­kunfts­er­tei­lung, wenn die Da­ten we­gen der über­wie­gen­den be­rech­tig­ten In­ter­es­sen drit­ter Per­so­nen ge­heim ge­hal­ten wer­den müs­sen. Im vor­lie­gen­den Fall über­wog das Dritt­schutz­in­ter­es­se ein Schutz­be­dürf­nis des Aus­kunfts­su­chen­den, weil kei­ne An­halts­punk­te da­für vor­la­gen, dass die In­for­man­tin wi­der bes­se­res Wis­sen oder leicht­fer­tig, al­so in­fol­ge ei­nes er­höh­ten Gra­des an Fahr­läs­sig­keit fal­sche Be­haup­tun­gen auf­ge­stellt hat.

BVer­wG 5 C 48.02 - Ur­teil vom 04.09.2003


Ur­teil vom 04.09.2003 -
BVer­wG 5 C 48.02ECLI:DE:BVer­wG:2003:040903U5C48.02.0

Leit­sät­ze:

1. Die per­so­nen­be­zo­ge­nen Da­ten ei­nes Be­hör­den­in­for­man­ten, der ei­nem So­zi­al­hil­fe­trä­ger un­auf­ge­for­dert In­for­ma­tio­nen über ei­nen Leis­tungs­emp­fän­ger über­mit­telt hat, sind durch das So­zi­al­da­ten­ge­heim­nis ge­schützt (ent­spre­chend der Recht­spre­chung des BFH zum Steu­er­ge­heim­nis).

2. Die Ent­schei­dung über ei­ne Preis­ga­be des Na­mens ei­nes Be­hör­den­in­for­man­ten an den be­tref­fen­den Leis­tungs­emp­fän­ger im We­ge der Ak­ten­ein­sicht oder Aus­kunfts­er­tei­lung er­for­dert ei­ne Gü­ter­ab­wä­gung zwi­schen den in § 25 Abs. 3 bzw. § 83 Abs. 4 SGB X ge­nann­ten Ge­heim­hal­tungs­in­ter­es­sen und dem Aus­kunfts­in­ter­es­se des Be­trof­fe­nen. Das Ge­heim­hal­tungs­in­ter­es­se ei­nes Be­hör­den­in­for­man­ten über­wiegt dann das In­for­ma­ti­ons­in­ter­es­se des Leis­tungs­emp­fän­gers, wenn kei­ne An­halts­punk­te da­für vor­lie­gen, dass der In­for­mant wi­der bes­se­res Wis­sen oder leicht­fer­tig fal­sche Be­haup­tun­gen auf­ge­stellt hat.

Ur­teil

BVer­wG 5 C 48.02

  • OVG Lü­ne­burg - 14.08.2002 - AZ: OVG 4 LC 88/02 -
  • Nie­der­säch­si­sches OVG - 14.08.2002 - AZ: OVG 4 LC 88/02

In der Ver­wal­tungs­streit­sa­che hat der 5. Se­nat des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts
auf die münd­li­che Ver­hand­lung vom 4. Sep­tem­ber 2003
durch den Vor­sit­zen­den Rich­ter am Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt Dr. S ä c k e r
und die Rich­ter am Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt S c h m i d t , Dr. R o t h k e g e l,
Dr. F r a n k e und Prof. Dr. B e r l i t
für Recht er­kannt:

  1. Die Re­vi­si­on des Klä­gers ge­gen das Ur­teil des Nie­der­säch­si­schen Ober­ver­wal­tungs­ge­richts vom 14. Au­gust 2002 wird zu­rück­ge­wie­sen.
  2. Der Klä­ger trägt die Kos­ten des Re­vi­si­ons­ver­fah­rens. Ge­richts­kos­ten wer­den nicht er­ho­ben

I


Der Klä­ger be­gehrt von dem Be­klag­ten die Of­fen­le­gung des Na­mens ei­ner Be­hör­den­in­for­man­tin.
Der Klä­ger er­hielt im Jah­re 1993 von dem Be­klag­ten Hil­fe zum Le­bens­un­ter­halt. Im Ju­ni 1993 er­hielt die für den Be­klag­ten han­deln­de Stadt M. ei­nen An­ruf ei­ner Mit­schü­le­rin des Klä­gers, über den fol­gen­der Ver­merk ge­fer­tigt wur­de:
"An­ruf ei­ner Mit­schü­le­rin:
Na­me [nach­träg­lich ge­schwärzt]
1) Prak­ti­kum im Ok­to­ber 92 in T[...] wur­de nicht ab­sol­viert, 500,00 DM Fahr­kos­ten er­hal­ten
2) Lfd. Prak­ti­kum in W[...], R[...] ab­ge­bro­chen; 'an­geb­lich' krank
3) Ehe­ähn­li­che Le­bens­ge­mein­schaft mit Part­ne­rin, die Ein­kom­men ha­be
4) K. prahlt mit Ge­richts­ver­fah­ren u. Leis­tun­gen d. Soz.​Amtes
Lt. Ak­te:
1) Fahrt­kos­ten für lfd. Prak­ti­kum vor­schüs­sig für 4/93 ge­währt; Nach­weis wur­de trotz 2x Auf­fordg nicht vor­ge­legt.
2) Be­haup­te­te ehe­ähnl. Gem. muß noch ge­prüft wer­den."
Der Be­klag­te nahm die­se In­for­ma­tio­nen da­mals nicht zum An­lass zu leis­tungs­recht­li­chen Re­ak­tio­nen oder wei­te­ren Er­mitt­lun­gen.
Im Au­gust 2000 wur­den in ei­nem Sach­be­ar­bei­ter­ver­merk die Wohn­ver­hält­nis­se des Klä­gers - sei­ner­zeit die drit­te ge­mein­sa­me Adres­se mit Frau S., zum Teil als Un­ter­mie­ter der Frau S. - und sons­ti­ge ak­tu­el­le Fest­stel­lun­gen zu den Le­bens­ver­hält­nis­sen des Klä­gers zu­sam­men­ge­fasst. Durch Be­scheid vom 29. Ja­nu­ar 2001 stell­te das So­zi­al­amt der Stadt M. die Leis­tun­gen zum Fe­bru­ar 2001 mit der Be­grün­dung ein, der Klä­ger le­be mit Frau S. in ei­ner ehe­ähn­li­chen Ge­mein­schaft. Die In­for­ma­ti­on aus dem Jah­re 1993 wur­de bei der Be­grün­dung die­ser Fest­stel­lung nicht er­wähnt.
Mit Schrei­ben vom 1. De­zem­ber 2000 be­gehr­te der Klä­ger bei der Stadt M. mit fol­gen­der Be­grün­dung Ein­sicht in die ihn be­tref­fen­den Ver­wal­tungs­vor­gän­ge: Auf-grund ei­ner ihm noch un­be­kann­ten Ver­dachts­an­zei­ge hät­ten ihn am 29. No­vem­ber 2000 zwei Mit­ar­bei­ter des Be­klag­ten mit dem An­lie­gen auf­ge­sucht, sei­ne Wohn­räu­me in Au­gen­schein zu neh­men, da der Ver­dacht be­stehe, dass er in ei­ner ehe­ähn­li­chen Le­bens­ge­mein­schaft le­be. Er ha­be den Be­diens­te­ten kei­nen Zu­tritt ge­währt. Da er beim So­zi­al­amt der Stadt M. von ir­gend­ei­ner Per­son be­zich­tigt wor­den sei, ei­ne ehe­ähn­li­che Le­bens­ge­mein­schaft mit Frau S. zu füh­ren, gel­te es, die­se Per­son zu er­mit­teln, um straf- und zi­vil­recht­li­che Maß­nah­men ein­lei­ten zu kön­nen.
Die für den Be­klag­ten han­deln­de Stadt M. lehn­te den An­trag auf Ak­ten­ein­sicht ab (Be­scheid vom 4. De­zem­ber 2000), da es hin­sicht­lich ei­ner Per­son, die den Klä­ger be­zich­tigt ha­ben sol­le, in ei­ner ehe­ähn­li­chen Ge­mein­schaft zu le­ben, kei­nen Ver­wal­tungs­vor­gang ge­be. Der Klä­ger leg­te hier­ge­gen Wi­der­spruch ein. Am 8. De­zem­ber 2000 nahm er Ein­sicht in den Ver­wal­tungs­vor­gang der Stadt M.; in dem Ver­merk vom Ju­ni 1993 war der Na­me der Be­hör­den­in­for­man­tin ge­schwärzt.
Der Klä­ger hat we­gen sei­nes Ak­ten­ein­sichts­be­geh­rens am 20. März 2001 Un­tä­tig­keits­kla­ge er­ho­ben. Mit Wi­der­spruchs­be­scheid vom 5. April 2001 wies der Be­klag­te den Wi­der­spruch ge­gen den Be­scheid vom 4. De­zem­ber 2000 u.a. mit der Be­grün­dung zu­rück, die im Ju­ni 1993 er­hal­te­ne In­for­ma­ti­on sei sei­ner­zeit nicht zum An­lass ge­nom­men wor­den, wei­te­re Er­mitt­lun­gen an­zu­stel­len, und auch sonst für die Ge­wäh­rung von Leis­tun­gen der So­zi­al­hil­fe nicht ver­wer­tet wor­den, so dass die be­gehr­te Ak­ten­ein­sicht für den Klä­ger nicht von recht­li­chem In­ter­es­se und die Ak­ten­ein­sicht da­her ab­zu­leh­nen sei.
Das Ver­wal­tungs­ge­richt hat die Kla­ge ab­ge­wie­sen (Ur­teil vom 30. Ja­nu­ar 2002). Die hier­ge­gen ge­rich­te­te Be­ru­fung hat das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt mit im We­sent­li­chen fol­gen­der Be­grün­dung zu­rück­ge­wie­sen:
Der Klä­ger ha­be we­der ei­nen An­spruch auf Ge­wäh­rung von Ak­ten­ein­sicht nach § 25 Abs. 1 SGB X oder all­ge­mein nach pflicht­ge­mä­ßem Er­mes­sen noch ei­nen An­spruch auf Aus­kunft ge­mäß § 83 Abs. 1 Nr. 1 SGB X über den Na­men der In­for­man­tin.
Aus § 25 Abs. 1 SGB X fol­ge kein An­spruch auf Ak­ten­ein­sicht, weil da­nach nur Ak­ten noch lau­fen­der Ver­fah­ren ein­zu­be­zie­hen sei­en; we­gen der zeit­ab­schnitts­wei­sen Ge­wäh­rung von Leis­tun­gen der So­zi­al­hil­fe sei das Ver­fah­ren, in dem der An­ruf der In­for­man­tin er­folgt sei, in­des seit lan­gem ab­ge­schlos­sen. Zwi­schen den im Ju­ni 1993 er­lang­ten In­for­ma­tio­nen und den im Au­gust 2000 auf­ge­nom­me­nen Er­mitt­lun­gen so­wie den in der Fol­ge­zeit ge­trof­fe­nen Ent­schei­dun­gen be­stehe auch sonst kein Zu­sam­men­hang. Der Ge­wäh­rung von Ak­ten­ein­sicht au­ßer­halb ei­nes lau­fen­den Ver­wal­tungs­ver­fah­rens, über die nach pflicht­ge­mä­ßen Er­mes­sen zu ent­schei­den und die nur zu ge­wäh­ren sei, so­weit dies noch zur Ver­fol­gung be­rech­tig­ter In­ter­es­sen des (frü­he­ren) Be­tei­lig­ten an­ge­zeigt sei, ste­he hier je­den­falls ent­ge­gen, dass der Vor­gang in ent­spre­chen­der An­wen­dung des § 25 Abs. 3 SGB X we­gen be­rech­tig­ter In­ter­es­sen der Be­tei­lig­ten oder drit­ter Per­so­nen ge­heim ge­hal­ten wer­den müs­se. Der Na­me der Be­hör­den­in­for­man­tin sei ei­ne In­for­ma­ti­on, die dem Schutz des So­zi­al­ge­heim­nis­ses un­ter­fal­le. § 67 Abs. 1 SGB X er­fas­se al­le im sach­li­chen Zu­sam­men­hang mit der Auf­ga­ben­er­fül­lung ei­nes So­zi­al­leis­tungs­trä­gers er­ho­be­nen und - wie hier - durch Auf­nah­me in die Be­hör­den­ak­te ver­ar­bei­te­ten per­so­nen­be­zo­ge­nen In­for­ma­tio­nen und sei nicht auf die an dem so­zi­al­recht­li­chen Leis­tungs­ver­hält­nis Be­tei­lig­ten be­schränkt. Nach § 67d SGB X sei die Über­mitt­lung von So­zi­al­da­ten nur zu­läs­sig, so­weit ei­ne ge­setz­li­che Über­mitt­lungs­be­fug­nis nach den §§ 68 bis 77 SGB X oder nach ei­ner an­de­ren Rechts­vor­schrift im So­zi­al­ge­setz­buch vor­lie­ge. Dies sei hier nicht der Fall. Im Üb­ri­gen ha­be das In­ter­es­se der Be­hör­den­in­for­man­tin an der Ge­heim­hal­tung ih­rer Da­ten in Ab­wä­gung mit den In­ter­es­sen des Klä­gers dann zu­rück­zu­tre­ten, wenn aus­rei­chen­de An­halts­punk­te für die An­nah­me vor­lä­gen, sie ha­be wi­der bes­se­res Wis­sen und in der vor­ge­fass­ten Ab­sicht, den Ruf des Klä­gers zu schä­di­gen, ge­han­delt oder leicht­fer­tig fal­sche In­for­ma­tio­nen ge­ge­ben. Auch hier­für lä­gen kei­ne An­halts­punk­te vor. Im Ge­gen­teil ha­be sich in meh­re­ren ge­richt­li­chen Ver­fah­ren der von dem Klä­ger be­an­stan­de­te Hin­weis auf das Vor­lie­gen ei­ner ehe­ähn­li­chen Ge­mein­schaft als zur Über­zeu­gung des Ver­wal­tungs­ge­richts und des Be­ru­fungs­ge­richts zu­tref­fend er­wie­sen.
Dem Klä­ger, der im Üb­ri­gen Ak­ten­ein­sicht be­reits ge­nom­men ha­be, sei auch nicht Aus­kunft über den Na­men der Be­hör­den­in­for­man­tin zu ge­wäh­ren, wo­bei das Be­geh­ren des Klä­gers zu­min­dest als mi­nus auch ein Be­geh­ren auf Aus­kunft über den Na­men der In­for­man­tin um­fas­se. Der Aus­kunfts­an­spruch nach § 83 Abs. 1 Nr. 1 SGB X, der sich auch auf die Her­kunft per­so­nen­be­zo­ge­ner Da­ten und da­mit grund­sätz­lich auch dar­auf er­stre­cke, dass der Na­me ei­nes In­for­man­ten be­nannt wer­de, der ge­gen­über der Be­hör­de An­ga­ben über die per­sön­li­chen Ver­hält­nis­se des Be­trof­fe­nen ge­macht ha­be, sei al­ler­dings nicht an ein lau­fen­des Ver­wal­tungs­ver­fah­ren ge­bun­den und er­for­de­re nicht die schlüs­si­ge Dar­le­gung ei­nes schüt­zens­wer­ten Aus­kunfts­in­ter­es­ses. Der Aus­kunft ste­he hier aber eben­falls der ge­setz­li­che Schutz der So­zi­al­da­ten des In­for­man­ten ent­ge­gen; auch hier gel­te, dass bei der ge­bo­te­nen Ab­wä­gung das Aus­kunfts­in­ter­es­se des Klä­gers ge­gen­über dem Ge­heim­hal­tungs­in­ter­es­se kei­nen Vor­rang ge­nie­ße, weil kei­ne hin­rei­chen­den An­halts­punk­te für die An­nah­me vor­lä­gen, die In­for­man­tin ha­be wi­der bes­se­res Wis­sen und in der vor­ge­fass­ten Ab­sicht, den Ruf des Be­trof­fe­nen zu schä­di­gen, ge­han­delt oder leicht­fer­tig fal­sche In­for­ma­tio­nen ge­ge­ben.
Schlie­ß­lich be­stün­den auch kei­ne ver­fas­sungs­un­mit­tel­ba­ren Ak­ten­ein­sichts- oder Aus­kunfts­an­sprü­che. Na­ment­lich be­stehe kein In­for­ma­ti­ons­an­spruch aus Art. 5 Abs. 1 Satz 1 Halb­satz 2 GG, weil es sich bei den Ver­wal­tungs­vor­gän­gen und der be­gehr­ten In­for­ma­ti­on nicht um all­ge­mein zu­gäng­li­che Quel­len han­de­le. Der Klä­ger be­nö­ti­ge den Na­men der Be­hör­den­in­for­man­tin auch nicht, um ef­fek­ti­ven Rechts­schutz ge­gen ei­ne Maß­nah­me der öf­fent­li­chen Ge­walt zu er­lan­gen; ein mög­li­ches Vor­ge­hen ge­gen die In­for­man­tin selbst un­ter­fal­le nicht der Rechts­schutz­ga­ran­tie des Art. 19 Abs. 4 GG.
Mit sei­ner Re­vi­si­on rügt der Klä­ger ei­ne Ver­let­zung der §§ 25, 83 SGB X so­wie sinn­ge­mäß des Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG und macht gel­tend, es sei ihm auch im Vor­griff auf ein zu er­las­sen­des In­for­ma­ti­ons­zu­gangs­ge­setz aus ver­fas­sungs­recht­li­chen Grün­den Ak­ten­ein­sicht bzw. Aus­kunft zu ge­wäh­ren.
Der Be­klag­te ver­tei­digt das an­ge­grif­fe­ne Ur­teil.

II


Die Re­vi­si­on ist un­be­grün­det.
Das Be­ru­fungs­ur­teil steht mit Bun­des­recht im Ein­klang, so dass die Re­vi­si­on zu­rück­zu­wei­sen ist (§ 144 Abs. 2 Vw­GO). Das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt hat zu Recht ei­ne Ver­pflich­tung des Be­klag­ten ver­neint, dem Klä­ger den Na­men der Be­hör­den­in­for­man­tin durch Ak­ten­ein­sicht oder Aus­kunfts­er­tei­lung zu of­fen­ba­ren.
1. Der Klä­ger hat kei­nen An­spruch dar­auf, den Na­men der sei­ner­zei­ti­gen Be­hör­den­in­for­man­tin durch Ak­ten­sicht zu er­fah­ren. Der Se­nat kann da­bei of­fen las­sen, ob das Ak­ten­ein­sichts­be­geh­ren recht­lich be­reits da­durch voll­stän­dig er­füllt wor­den ist, dass dem Klä­ger vor Kla­ge­er­he­bung Ein­sicht in die ihn be­tref­fen­den Ver­wal­tungs­vor­gän­ge ge­währt wor­den ist, oder der Er­fül­lung die­ses An­spruchs ent­ge­gen­steht, dass in den zur Ein­sicht vor­ge­leg­ten Ver­wal­tungs­vor­gän­gen der Na­me der Be­hör­den­in­for­man­tin ge­schwärzt wor­den war, wäh­rend nach den An­ga­ben des Be­klag­ten in der münd­li­chen Ver­hand­lung die In­for­ma­ti­on mit dem Na­men der Be­hör­den­in­for­man­tin in dem Be­reich der her­an­ge­zo­ge­nen Stadt M. vor­ge­hal­ten wird und dem Be­klag­ten zu­gäng­lich ist. Of­fen blei­ben kann auch, ob für ein sol­ches Ak­ten­ein­sichts­be­geh­ren der Be­klag­te pas­siv­le­gi­ti­miert ist, denn das Be­ru­fungs­ge­richt hat im Ein­klang mit Bun­des­recht da­hin er­kannt, dass dem Klä­ger Ein­sicht in ei­nen Ver­wal­tungs­vor­gang, in dem der Na­me der Be­hör­den­in­for­man­tin nicht ge­schwärzt ist, des­we­gen nicht zu ge­wäh­ren ist, weil dem schutz­wür­di­ge und das recht­li­che In­ter­es­se des Klä­gers über­wie­gen­de Be­lan­ge der Be­hör­den­in­for­man­tin ent­ge­gen­ste­hen.
1.1 Das Be­ru­fungs­ge­richt hat recht­lich zu­tref­fend ei­nen Ak­ten­ein­sichts­an­spruch des Klä­gers nach § 25 Abs. 1 Satz 1 SGB X, der ent­spre­chen­den Re­ge­lun­gen des all­ge­mei­nen Da­ten­schutz­rechts als be­reichs­spe­zi­fi­sche Re­ge­lung vor­geht, ver­neint. Das in die­ser Vor­schrift ein­ge­räum­te Ak­ten­ein­sichts­recht be­steht nur wäh­rend des lau­fen­den Ver­fah­rens (s. BVer­w­GE 67, 300 <303 f.> zum in­so­weit gleich­lau­ten­den § 29 Abs. 1 VwVfG; s.a. BVer­w­GE 84, 375 <376>; BSG, Be­schluss vom 30. No­vem-ber 1994 - 11 RAr 89/94 -, NJW 1995, 1447 <1448>). Das Ver­wal­tungs­ver­fah­ren, in dem der Ver­merk über den Te­le­fon­an­ruf der In­for­man­tin auf­ge­nom­men wor­den war, ist in­des, wie das Be­ru­fungs­ge­richt zu­tref­fend aus­ge­führt hat, be­reits seit meh­re­ren Jah­ren ab­ge­schlos­sen; der Be­klag­te hat nach den bin­den­den Fest­stel­lun­gen des Be­ru­fungs­ge­richts die in dem Ver­merk fest­ge­hal­te­nen In­for­ma­tio­nen in der Fol­ge­zeit auch nicht in wei­te­re Ver­wal­tungs­ver­fah­ren, die noch nicht ab­ge­schlos­sen wa­ren, ein­ge­führt oder sonst ver­wer­tet.
1.2 Der Be­klag­te hat­te da­her über das Be­geh­ren des Klä­gers, Ein­sicht in die sei­ne Per­son be­tref­fen­den Ak­ten zu neh­men, nach pflicht­ge­mä­ßem Er­mes­sen zu ent­schei­den (vgl. BVer­w­GE 67, 300 <304 f.>; s.a. BSG, Be­schluss vom 30. No­vem­ber 1994 - 11 RAr 89/94 -, NJW 1995, 1447 <1448>) und da­bei das In­ter­es­se des Klä­gers an der Kennt­nis der Iden­ti­tät der Be­hör­den­in­for­man­tin ge­gen ent­ge­gen­ste­hen­de Ge­heim­hal­tungs­in­ter­es­sen der Be­hör­de selbst oder Drit­ter - hier der Be­hör­den­in­for­man­tin - ab­zu­wä­gen. Es be­darf da­bei kei­ner Ent­schei­dung, ob das Be­ru­fungs­ge­richt we­gen des vom Klä­ger an­ge­streb­ten Vor­ge­hens ge­gen die Be­hör­den­in­for­man­tin im An­satz ein be­rech­tig­tes In­ter­es­se an der Ak­ten­ein­sicht an­neh­men konn­te, oder dem der Zeit­ab­lauf so­wie Zwei­fel dar­an ent­ge­gen­ste­hen, ob dem Klä­ger zi­vil­recht­li­che An­sprü­che ge­gen die Be­hör­den­in­for­man­tin zu­ste­hen. Das Be­ru­fungs­ge­richt hat je­den­falls zu Recht da­hin er­kannt, dass ei­nem An­spruch des Klä­gers auf Ge­wäh­rung von Ein­sicht in die (nicht ge­schwärz­ten) Ver­wal­tungs­vor­gän­ge § 25 Abs. 3 SGB X ent­ge­gen­steht, der auf den all­ge­mei­nen Ak­ten­ein­sichts­an­spruch ent­spre­chend an­zu­wen­den ist. Nach die­ser Re­ge­lung, mit der der Ge­setz­ge­ber das Recht auf in­for­ma­tio­nel­le Selbst­be­stim­mung (Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG; s.a. BVerf­GE 65, 1 <41 ff.>) kon­kre­ti­sie­rend durch ei­nen Ak­ten­ein­sichts­an­spruch aus­ge­formt und im über­wie­gen­den All­ge­mein­in­ter­es­se be­schränkt hat (s.a. Verf­GH Rhein­land-Pfalz, Ent­schei­dung vom 4. No­vem­ber 1998 - VGH 5 B 5/98, B 6/98 -, DVBl 1999, S. 309 ff. <zu ei­nem lan­des­da­ten­schutz­recht­li­chen, § 19 BDSG und § 83 SGB X ent­spre­chen­den Aus­kunfts­an­spruch>), ist die Be­hör­de zur Ge­stat­tung der Ak­ten­sicht nicht ver­pflich­tet, so­weit die Vor­gän­ge we­gen der be­rech­tig­ten In­ter­es­sen der Be­tei­lig­ten oder drit­ter Per­so­nen ge­heim ge­hal­ten wer­den müs­sen; je­den­falls bei ent­ge­gen­ste­hen­den be­rech­tig­ten Ge­heim­hal­tungs­in­ter­es­sen drit­ter Per­so­nen ist sie nicht be­rech­tigt, Ak­ten­ein­sicht zu ge­wäh­ren.
Bei dem Na­men der Be­hör­den­in­for­man­tin han­delt es sich um ein ge­schütz­tes So­zi­al­da­tum (§ 35 Abs. 1 SGB I i.V.m. § 67 Abs. 1 SGB X), des­sen Of­fen­ba­rung - auch ge­gen­über dem Klä­ger - nur nach Ma­ß­ga­be der ge­setz­li­chen Be­stim­mun­gen des § 67d i.V.m. §§ 68 bis 77 SGB X oder nach ei­ner an­de­ren Rechts­vor­schrift des So­zi­al­ge­setz­bu­ches zu­läs­sig ist. Nach § 67 Abs. 1 SGB X sind So­zi­al­da­ten "Ein­zel­an­ga­ben über per­sön­li­che oder sach­li­che Ver­hält­nis­se ei­ner be­stimm­ten oder be­stimm­ba­ren na­tür­li­chen Per­son (Be­trof­fe­ner), die von ei­ner in § 35 des Ers­ten Bu­ches ge­nann­ten Stel­le im Hin­blick auf ih­re Auf­ga­ben nach die­sem Ge­setz­buch er­ho­ben, ver­ar­bei­tet oder ge­nutzt wer­den". Der durch das So­zi­al­ge­heim­nis ge­schütz­te Per­so­nen­kreis er­streckt sich hier­nach auf al­le "Be­trof­fe­nen" und be­schränkt sich nicht auf die Leis­tungs­be­rech­tig­ten oder im Sin­ne von § 12 SGB X am Ver­wal­tungs­ver­fah­ren Be­tei­lig­te. Die in dem Ver­merk vom Ju­ni 1993 fest­ge­hal­te­nen In­for­ma­tio­nen zu der Per­son der In­for­man­tin sind von der für den Be­klag­ten han­deln­den Stadt M. im Hin­blick auf ih­re Auf­ga­ben nach § 28 Abs. 1 und 2 SGB I durch Ent­ge­gen­nah­me "er­ho­ben" und durch Auf­nah­me in dem Ver­merk im Sin­ne des § 67 Abs. 6 Satz 1 und Satz 2 Nr. 1 SGB X "ver­ar­bei­tet" wor­den. Kei­ne an­de­re Be­ur­tei­lung recht­fer­tigt, dass die Be­hör­den­in­for­man­tin un­auf­ge­for­dert an die Stadt M. her­an­ge­tre­ten ist; in der un­auf­ge­for­der­ten An­ga­be per­so­nen­be­zo­ge­ner Da­ten durch ei­nen Be­hör­den­in­for­man­ten liegt nicht zu­gleich auch die Ein­wil­li­gung in ei­ne Wei­ter­ga­be die­ser Da­ten an die Per­son, auf wel­che die mit­ge­teil­te In­for­ma­ti­on sich be­zieht. Der Na­me ei­ner Be­hör­den­in­for­man­tin un­ter­fällt mit­hin un­ab­hän­gig da­von, ob Ver­trau­lich­keit aus­drück­lich ge­for­dert oder zu­ge­si­chert wor­den ist, dem von dem Be­klag­ten zu be­ach­ten­den So­zi­al­da­ten­schutz (s.a. - für die Zu­ord­nung des Na­mens ei­nes nicht selbst am Steu­er­rechts­ver­hält­nis be­tei­lig­ten Be­hör­den­in­for­man­ten zum nach § 30 Abs. 1 AO 1977 ge­schütz­ten Steu­er­ge­heim­nis - BFH, Ur­tei­le vom 7. Mai 1985 - VII R 25/82 -, BFHE 143, 503 <505 f.> = HFR 1985, 501 <502>; vom 8. Fe­bru­ar 1994 - VII R 88/92 -, BFHE 174, 197 = BStBl II 1994, 552 = HFR 1994, 577; vom 7. Mai 2001 - VII B 199/00 -, HFR 2001, 1045).
Der Be­klag­te war zu ei­ner Über­mitt­lung des durch das So­zi­al­ge­heim­nis ge­schütz­ten Na­mens der Be­hör­den­in­for­man­tin an den Klä­ger durch Ge­wäh­rung von Ak­ten­ein­sicht nicht nach § 67d Abs. 1 i.V.m. §§ 68 bis 77 SGB X oder ei­ner an­de­ren Rechts­vor­schrift des So­zi­al­ge­setz­bu­ches be­rech­tigt. Ge­gen­tei­li­ges macht auch der Klä­ger nicht gel­tend. Jen­seits die­ser hier nicht ein­schlä­gi­gen aus­drück­li­chen ge­setz­li­chen Über­mitt­lungs­be­fug­nis­se kä­me al­ler­dings ein über­wie­gen­des In­ter­es­se des Klä­gers, zur Wah­rung sei­nes auch ver­fas­sungs­recht­lich ge­schütz­ten Per­sön­lich­keits­rechts die Iden­ti­tät der Be­hör­den­in­for­man­tin fest­zu­stel­len (Verf­GH Rhein­land-Pfalz, Ent­schei­dung vom 4. No­vem­ber 1998 - VGH 5 B 5/98, B 6/98 -, DVBl 1999, S. 309 <310 f.>), dann in Be­tracht, wenn aus­rei­chen­de An­halts­punk­te für die An­nah­me vor­lä­gen, dass die Be­hör­den­in­for­man­tin wi­der bes­se­res Wis­sen und in der vor­ge­fass­ten Ab­sicht, den Ruf des Klä­gers zu schä­di­gen, ge­han­delt oder der Stadt M. leicht­fer­tig fal­sche In­for­ma­tio­nen über­mit­telt ha­ben könn­te (s. da­zu BVer­w­GE 89, 14 <19 f.>; Ur­teil vom 27. Fe­bru­ar 2003 - BVer­wG 2 C 10.02 -, Buch­holz 237.7 § 85 NWLBG Nr. 9 = NWVBl 2003, 340 f.). Aus­rei­chen­de An­halts­punk­te da­für, dass dies vor­lie­gend der Fall sein könn­te, lie­gen nach den Fest­stel­lun­gen des Be­ru­fungs­ge­richts nicht vor. Der Klä­ger hat kon­kre­te An­halts­punk­te, die dem Be­ru­fungs­ge­richt An­lass zur wei­te­ren Sach­ver­halts­auf­klä­rung hät­ten ge­ben kön­nen, auch nicht be­nannt; die ob­jek­ti­ve Eig­nung der über­mit­tel­ten In­for­ma­tio­nen, zu­min­dest den Ruf des Klä­gers und sei­ne In­ter­es­sen zu schä­di­gen, weist auch bei un­ter­stell­ter Schä­di­gungs­ab­sicht der Be­hör­den­in­for­man­tin nicht dar­auf, dass dies wi­der bes­se­res Wis­sen er­folgt sei. Der Klä­ger hat im Be­ru­fungs­ver­fah­ren auch kein Zwi­schen­ver­fah­ren nach § 99 Abs. 2 Vw­GO (s. da­zu BVer­wG, Ur­teil vom 27. Fe­bru­ar 2003 - BVer­wG 2 C 10.02 -, Buch­holz 237.7 § 85 NWLBG Nr. 9 = NWVBl 2003, 340 f.) be­an­tragt.
2. Der Klä­ger kann Aus­kunft über den Na­men der In­for­man­tin auch nicht nach § 83 Abs. 1 Nr. 1 SGB X ver­lan­gen. Es be­darf kei­ner Ent­schei­dung, ob das Ak­ten­ein­sichts­be­geh­ren des Klä­gers - wie vom Be­ru­fungs­ge­richt an­ge­nom­men - als mi­nus auch das Be­geh­ren auf Aus­kunfts­er­tei­lung um­fasst (s.a. BVer­w­GE 84, 375 <376>). Die "Her­kunft" von Da­ten, über die nach § 83 Abs. 1 SGB X auf An­trag Aus­kunft zu ge­ben ist, er­streckt sich zwar auch auf die Per­so­nen, die über per­so­nen­be­zo­ge­ne Da­ten in­for­miert ha­ben (s. - m.w.N. - BVer­w­GE 89, 14 <16 f.>). Ei­ner Ver­pflich­tung des Be­klag­ten zur Aus­kunfts­er­tei­lung steht hier je­den­falls § 83 Abs. 4 Nr. 3 SGB X ent­ge­gen. Die Aus­kunfts­er­tei­lung un­ter­bleibt nach § 83 Abs. 4 SGB X, so­weit ei­ner der in den Num­mern 1 bis 3 ge­nann­ten Tat­be­stän­de er­füllt ist und des­we­gen das In­ter­es­se des Be­trof­fe­nen an der Aus­kunfts­er­tei­lung zu­rück­tre­ten muss. Dies ist hier be­reits we­gen des Ge­heim­hal­tungs­in­ter­es­ses der Be­hör­den­in­for­man­tin der Fall; die Er­wä­gun­gen zu der ent­spre­chen­den Re­ge­lung in § 25 Abs. 3 SGB X (s.o. 1.), dem § 83 Abs. 4 Nr. 3 SGB X nach­ge­bil­det ist, gel­ten hier ent­spre­chend. Bei der Ab­wä­gung des kon­kre­ten In­ter­es­ses des Klä­gers an der Aus­kunfts­er­tei­lung ge­gen die ent­ge­gen­ste­hen­den Be­lan­ge ist auch hier zu be­rück­sich­ti­gen, dass nach den Fest­stel­lun­gen des Be­ru­fungs­ge­richts kei­ne An­halts­punk­te da­für vor­lie­gen, dass die Be­hör­den­in­for­man­tin wi­der bes­se­res Wis­sen oder leicht­fer­tig der Be­hör­de un­rich­ti­ge In­for­ma­tio­nen ge­ge­ben hat. Bei die­ser Sach­la­ge hat der Se­nat kei­nen An­lass zu ver­tie­fen, ob der Preis­ga­be des Na­mens der Be­hör­den­in­for­man­tin nach § 83 Abs. 4 Nr. 1 SGB X das öf­fent­li­che In­ter­es­se an ei­ner wirk­sa­men Be­kämp­fung ei­ner un­be­rech­tig­ten In­an­spruch­nah­me von Leis­tun­gen der So­zi­al­hil­fe ent­ge­gen­stün­de, bei wel­cher die So­zi­al­hil­fe­trä­ger auch auf In­for­ma­tio­nen Drit­ter an­ge­wie­sen sind.
3. Ver­fas­sungs­un­mit­tel­ba­re Ak­ten­ein­sichts- oder Aus­kunfts­an­sprü­che, et­wa aus Art. 5 Abs. 1 GG oder Art. 19 Abs. 4 GG, sind aus den vom Be­ru­fungs­ge­richt ge­nann­ten Grün­den nicht zu er­ken­nen (s.a. BVer­wG, Ur­teil vom 23. Ju­ni 1982 - BVer­wG 1 C 222.79 -, Buch­holz 316 § 29 VwVfG Nr. 2); blo­ße Ge­setz­ent­wür­fe, wie der vom Klä­ger her­an­ge­zo­ge­ne Ent­wurf ei­nes In­for­ma­ti­ons­frei­heits­ge­set­zes, schei­den als An­spruchs­grund­la­ge er­sicht­lich aus.
4. Die Kos­ten­ent­schei­dung be­ruht auf § 154 Abs. 2 Vw­GO, die Ge­richts­kos­ten­frei­heit folgt aus § 188 Satz 2 Vw­GO.