Virtueller Rundgang

Mit einem Computer oder Smartphone oder Tablet
können Sie das Gebäude in einem virtuellen Rundgang besuchen.

Das sehen Sie bei dem Rundgang:

  • alle öffentlichen Bereiche
  • Bereiche,
    die Sie sonst nur bei einer offiziellen Führung anschauen können
  • Bereiche,
    die Sie sonst gar nicht anschauen können

Öffentliche Bereiche

1. Kuppel und Skulptur aus Bronze

In der Mitte der Innenhöfe ist ein quadratischer Turm mit einer Kuppel.
Darauf steht eine Laterne mit einer großen Skulptur aus Bronze.
Sie hat den Namen „Die Wahrheit“.
An 4 Ecken des Turms stehen Adler mit ausgebreiteten Flügeln.
Auf ihnen sitzen weibliche Figuren.
Sie halten eine Fackel und ein Buch.
Die weiblichen Figuren auf den Adlern
sollen Folgendes zeigen:
Die höchsten richterlichen Entscheidungen
werden in alle Teile des Landes getragen.
Das bedeutet:
Die Entscheidungen des Gerichts
gelten in ganz Deutschland.

Hauptportal

Ein Portal ist ein Zugang oder ein Eingangstor.
Ein Hauptportal ist der Haupteingang.
Vor dem Eingang ist ein offener Raum mit 6 Säulen.
Darüber gibt es ein Dach mit dreieckiger Vorderseite.
An der Vorderseite sieht man Figuren aus Stein:
In der Mitte sitzt Justitia auf einem Thron.
Links und rechts von ihr befinden sich
noch andere Gruppen von Figuren.
Sie stellen die Funktionen der Rechtsprechung dar.
Das sind:

  • Die befreiende Funktion: von einer Schuld freisprechen.
  • Die strafende Funktion: für eine Schuld eine Strafe bestimmen.

3. Die Fassade im Norden

Das ist die von außen sichtbare Seite im Norden.
Hier gibt es Skulpturen von 6 Rechtsgelehrten.
Das sind Personen, die viel über das Recht und die Gesetze wissen.
Sie schauen von oben herab.
Im nördlichen Gebäudeteil ist die Bibliothek des Gerichts.

Die Fassade im Westen

Das ist die von außen sichtbare Seite im Westen.
Hier stellen Skulpturen verschiedene Szenen dar.
Der Sieg der Adler über Schlangen zeigt
den Sieg von Gut über Böse.
Gefesselte Löwenköpfe zeigen,
dass sich auch der Mächtigste nach dem Gesetz richten muss.
Im westlichen Gebäudeteil sind die Gerichtssäle.

Die Fassade im Süden

Das ist die von außen sichtbare Seite im Süden.
Die Außenseite wirkt freundlich und einladend.
Hier ist die Figurengruppe der „Gastfreundschaft“.
Im Inneren war früher eine Wohnung.
Dort hat der Präsident des Reichsgerichts gewohnt.
In dieser Wohnung gab es auch einen Festsaal.

Kuppelhalle

Die Kuppelhalle ist der Mittelpunkt des Gebäudes.
Von ihr aus können alle öffentlichen Bereiche betreten werden.

In den Ecken der Halle sind Tore.
Sie sind kunstvoll aus Eisen geschmiedet.
Früher haben die Tore den öffentlichen Teil des Gebäudes
vom nicht-öffentlichen Teil des Gebäudes abgegrenzt.
Heute gibt es dafür moderne Schließanlagen.

Die Halle ist 33,50 Meter lang und 23 Meter breit.
Unter der Kuppel ist sie 23,60 Meter hoch.

Das Gebäude ist am 26. Oktober 1895 eingeweiht worden.
An diese Feier erinnert ein Stein,
der in den Boden eingearbeitet ist.

Am Ende der Halle gibt es eine Skulptur.
Sie zeigt den Kopf von Rudolf von Gneist.
Er lebte von 1816 bis 1895.
Rudolf von Gneist war ein deutscher Jurist und Politiker.
Er war für eine unabhängige und eigenständige Verwaltungs-Gerichtsbarkeit.
Verwaltungsgerichte sollen kontrollieren, was der Staat tut.
Sie sollen unabhängig entscheiden.
Das bedeutet:
Andere Stellen sollen
die Verwaltungsgerichte bei ihren Entscheidungen nicht beeinflussen.
Zum Beispiel darüber, ob Behörden sich an die Gesetze gehalten haben.   4 große Fenster lassen Licht in die Halle.
Sie haben die Form von einem Halbkreis.
Die Fenster sind mit Glasmalereien verziert.
Die Glasmalereien bedeuten etwas Bestimmtes.
Sie sind Symbole für die Landesteile,
für die das Reichsgericht zuständig war:

  • Das Fenster im Norden
    zeigt ein Bild über den Handel und die Schiff-Fahrt.
    Es zeigt auch das Wappen der Städte Hamburg und Lübeck.
  • Das Fenster im Osten
    zeigt ein Bild von der Landwirtschaft
    mit den Städten Königsberg und Marienburg.
  • Das Fenster im Süden
    zeigt ein Bilder über Kunst und Kunsthandwerk
    mit den Städten Nürnberg und Augsburg.
  • Das Fenster im Westen
    zeigt ein Bild von der Industrie
    mit den Städten Köln und Straßburg.
    Industrie ist ein anderes Wort für die Herstellung von etwas.
    Man sieht die Industrie in den Bereichen Kohle und Stahl.

Reichsgerichts-Museum

Am hinteren Ende der Halle ist auf der linken Seite der Eingang zum Reichsgerichts-Museum

Treppenaufgang

Auf der linken Seite der Halle führt eine Treppe zur Galerie hinauf.
An der einen Seite sieht man eine Figurengruppe.
Sie stellt die Verurteilung eines Straftäters dar.
Der Name dieser Figurengruppe ist „Verdammnis“.

An der Seite gegenüber sieht man die Figur eines Angeklagten.
Er wurde freigesprochen. Der Name dieser Skulptur ist „Erlösung“.

Die Skulpturen hat der Architekt Hoffmann entworfen.
Der Bildhauer Otto Lessing hat sie geschaffen.
Otto Lessing lebte von 1846 bis 1912.

Die meisten Skulpturen des Gebäudes stammen
von dem Architekten Hoffmann und dem Bildhauer Otto Lessing.

Galerie

Auf der Galerie sieht man viele Reliefs.
Sie sollen etwas Bestimmtes zeigen.
Sie zeigen die Aufgaben und Wirkungen der Rechtsprechung:

  • Fackeln werden als ein Zeichen der Wahrheit gezeigt.
    Sie vertreiben Drachen.
  • Schlangen werden als Zeichen der Lüge und des Bösen gezeigt.
  • Eine Taube mit Ölzweig verkündet den Frieden. Von der Galerie aus sieht man 4 halbkreisförmige Reliefs.
    Sie zeigen die Tätigkeit der Rechtsprechung bei Straftaten:
  • Die Reliefs neben dem Fenster im Süden
    zeigen die „Untersuchung“ und „Vollstreckung“.
  • Die Reliefs neben dem Fenster im Norden
    zeigen das „Urteil“ und die „Gnade“. In den Ecken der Kuppel gibt es
    Bilder für die wichtigen richterlichen Eigenschaften:
  • Weisheit
  • Klarheit
  • Entschlossenheit
  • Milde Auf der Galerie sind alte Bücher aus der Bibliothek
    in Glaskästen ausgestellt.
    Die Ausstellungs-Stücke werden immer wieder ausgewechselt.

Großer Sitzungssaal

Der Große Sitzungssaal ist 23 m lang, 12 m breit und 9,80 m hoch.
Beim Umbau hat man seinen ursprünglichen Zustand erhalten.
Nur der Platz für die Richter oder Richterinnen
und die Stühle im Saal sind neu.

Mit der Gestaltung des Saales wollten die Architekten zeigen,
dass hier Recht für das ganze Reich gesprochen wird.

An den Wänden sind Wappen aller Teilstaaten des Reichs.
Es gibt Bilder von Kaiser Wilhelm I. und von Kaiser Friedrich III.
An der Saal-Decke sind Wappen der früheren Königreiche
Preußen, Sachsen, Bayern und Württemberg.
An den Fenstern sieht man die Wappen von 25 Städten.
Im Deutschen Reich waren in diesen Städten Oberlandesgerichte.

Im Großen Sitzungssaal
hat das Gerichtsverfahren zum Reichstagsbrand stattgefunden.
In der heutigen Zeit finden hier Gerichtsverfahren
und Konzerte statt.

Wenn gerade Gerichtsverfahren stattfinden, kann der Große Sitzungssaal nicht besichtigt werden.

Weitere Gebäudeteile

Historische Sitzungssäle

3 Säle sind in ihrer ursprünglichen Form erhalten.
Besonders interessant sind die verzierten Holztüren.

Auf einer Tür sieht man zwei Hähne um eine Fliege streiten.
Dieses Bild zeigt,
dass oft ein großer Streit wegen Kleinigkeiten entsteht.

An einer anderen Tür sieht man einen Drachentöter.
Ketten zeigen,
welche Strafe auf die verurteilten Täterinnen und Täter wartet.

In den Sälen finden noch immer Gerichtsverhandlungen statt.
Daher kann man sie nur mit Führungen ansehen.

Modern gestaltete Sitzungssäle

Die übrigen Sitzungssäle sind hell und modern eingerichtet.
Sie sind wie alle Säle technisch sehr gut ausgerüstet.

In den Sälen finden Gerichtsverhandlungen statt.
Daher kann man sie nur mit Führungen ansehen.

Marmortreppenhaus

Früher hat der Präsident des Reichsgerichts
im Gebäude gewohnt.

Die Wohnung hatte einen eigenen Eingang.
Von diesem aus kommt man in das Marmor-Treppenhaus.

Hier wird deutlich,
dass die Architekten ein Gesamt-Kunstwerk schaffen wollten.
Zum Beispiel haben sie das Treppengeländer, den Wandschmuck,
den Deckenschmuck und die Beleuchtung selbst entworfen.

Speisezimmer der früheren Präsidentenwohnung

Im früheren Speisezimmer der Präsidentenwohnung
gibt es eine schöne Zimmer-Decke.
Sie ist aufwändig aus Eichenholz geschnitzt.
Ein Teil des Türrahmens konnte bei der Restaurierung
leider nicht erhalten werden.
Früher war hier ein Bild eingearbeitet:
Auf dem Bild hat man Vögel gesehen,
die ihre hungrigen Jungen im Nest füttern.

Heute wird das Zimmer für Tagungen und Besprechungen genutzt.

Festsaal

Im Süden des Gebäudes ist der frühere Festsaal.
Er ist bunt mit Bildern, Skulpturen und Reliefs geschmückt.
Viele Reliefs zeigen tanzende und musizierende Personen.

Der Präsident des Reichsgerichts hat den Festsaal
für offizielle Tanz-Veranstaltungen genutzt.
Der Präsident des Reichsgerichts hat hier auch private Feste gefeiert.

Bibliothek

Im Norden des Gebäudes ist die Bibliothek.
Sie reicht über 2 Stockwerke und 2 Zwischengeschosse.
Sie ist modern gestaltet.
Zur Bibliothek führt ein Treppenhaus:
Eine Glasmalerei zeigt einen römischen Gelehrten und einen Mönch.
Die beiden sollen die Hauptquellen des deutschen Rechts zeigen:

  • das Kirchenrecht der römisch-katholischen Kirche und
  • das römische Recht.

Das neue Dachgeschoss

Beim Umbau hat man auf dem Dach des Gebäudes
ein 4. Obergeschoss gebaut.
Hier gibt es zusätzliche Büro-Räume.

Wörterbuch

Bronze

Bronze ist ein Metall.
Bronze kommt aber nicht in der Natur vor.
Bronze muss man erst herstellen.
Dazu benötigt man 2 andere Metalle.
Diese Metalle heißen Kupfer und Zinn.

Deutsches Reich

Das Deutsche Reich war ein Zusammenschluss
der selbstständigen deutschen Fürstentümer
und der freien Städte.
Freie Städte waren unabhängige Städte.
Sie hatten eigene Gesetze und eine eigene Verwaltung.

Das Deutsche Reich war ein deutscher Nationalstaat.
Das heißt: Es war ein gemeinsamer Staat.
Das Deutsche Reich hat in den Jahren 1871 bis 1945 existiert.

Fassade

Eine Fassade ist ein Teil von einem Gebäude,
der von außen sichtbar ist.

Friedrich III

Man spricht Friedrich der Dritte.
Er war im Jahr 1888 für 99 Tage Deutscher Kaiser.

Galerie

Eine Galerie ist eine Art von Balkon in einem Innenraum.

Jurist, Juristin

Das ist eine Person, die Rechtswissenschaften studiert hat.
Er oder sie kennt sich gut mit den Gesetzen aus.

Justitia

In römischen Sagen ist Justitia die Göttin der Gerechtigkeit.

Kuppel

Eine Kuppel ist ein rundes Dach.
Sie sieht wie eine halbe Kugel oder wie ein halbes Ei aus.

Reichstagsbrand

In der Nacht vom 27. auf den 28. Februar 1933
hat es im Gebäude des damaligen Reichstags gebrannt.
Der Reichstag war in Berlin.
Angeblich haben ein oder mehrere Gegner der Regierung
das Feuer absichtlich angezündet.
Im Herbst im Jahr 1933 hat es dazu ein Gerichtsverfahren gegeben.
Für das Gerichtsverfahren war das Reichsgericht zuständig.  

Relief

Man spricht: Re-li-ef.
Ein Relief kann mit den Fingern ertastet werden.
Es ist nicht flach sondern hat erhöhte Teile.

Es gibt verschiedene Arten von Relief.
Zum Beispiel eine Relief-Schrift, die man ertasten kann.

Hier ist mit Relief ein Kunstwerk gemeint,
das erhöhte Teile hat.
Das Kunstwerk ist auf einer Wand oder Tafel angebracht.

Restaurierung

Restaurierung ist die Wiederherstellung
eines alten Zustands bei Kunstwerken oder alten Gebäuden.

Skulptur

Eine Skulptur ist eine Statue oder Figur.
Bildhauer und Bildhauerinnen machen Skulpturen.

Smartphone

Das ist ein englisches Wort.
Das spricht man Smartfoun.

Ein Smartphone ist ein Mobiltelefon,
mit dem man auch in das Internet kann.

Tablet

Das ist ein englisches Wort.
Das spricht man Täblet.

Ein Tablet ist ein kleiner Computer,
den man mit dem Finger direkt auf dem Bildschirm bedienen kann.

Quadratisch

Ein quadratischer Gegenstand ist 4-eckig.
Alle Seiten sind gleich lang.

Verwaltungs-Gerichtsbarkeit

Dabei geht es darum,
dass die Behörden die gültigen Gesetze und Regeln einhalten.
Manche Bürgerinnen und Bürger meinen,
dass Behörden das nicht tun.
Dann können sie das überprüfen lassen.
Das machen Verwaltungsgerichte.
Sie prüfen, ob die Behörden alle gültigen Regeln eingehalten haben.

Virtueller Rundgang

Virtuell spricht man wir-tu-ell.

In einem virtuellen Rundgang kann man einen Raum oder ein Gebäude
am Computer-Bildschirm besuchen.

Wappen

Ein Wappen ist ein Symbol
für eine Stadt, ein Land oder eine Adelsfamilie.

Wilhelm I

Man spricht Wilhelm der Erste.
Kaiser Wilhelm I war der erste deutsche Kaiser.
Er wurde 1871 zum Kaiser gekrönt.