Pressemitteilung Nr. 22/2011 vom 24.03.2011

Vizepräsident a.D. Prof. Dr. Otto Schlichter verstorben

Am 19. März 2011 ist der Vizepräsident des Bundesverwaltungsgerichts a.D. Prof. Dr. Otto S c h l i c h t e r nach langer schwerer Krankheit im 81. Lebensjahr verstorben.


Herr Prof. Dr. Schlichter begann - nach dem Studium in Tübingen, München und Münster, wo er 1957 auch promoviert wurde, und Zweiter juristischer Staatsprüfung - seinen Justizdienst im Jahr 1958. Nach Tätigkeiten am Landgericht Münster, Verwaltungsgericht Münster, Verwaltungsgericht Oldenburg und am Oberverwaltungsgericht in Lüneburg wurde er 1973 zum Richter am Bundesverwaltungsgericht ernannt. Er gehörte dem für das Bau- und Fachplanungsrecht zuständigen 4. Revisionssenat an, den er ab 1986 als Vorsitzender Richter leitete. Am 1. September 1990 wurde Herr Prof. Dr. Schlichter zum Vizepräsidenten des Bundesverwaltungsgerichts ernannt. Mit Ablauf des Monats September 1993 trat er in den Ruhestand. Kurz zuvor war ihm das große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen worden.


Neben seiner richterlichen Tätigkeit engagierte sich Herr Prof. Dr. Schlichter in der Rechtswissenschaft. 1977 wurde ihm von der Technischen Universität Berlin die venia legendi für das Fachgebiet "Planungs-, Bau- und Umweltschutzrecht" verliehen, die Universität Göttingen ernannte ihn im gleichen Jahr zum Honorarprofessor. Er arbeitete in rechtspolitischen Beiräten der Bundesministerien für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau sowie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten mit. Als Autor zahlreicher Fachpublikationen, insbesondere seiner Kommentierungen zum Bundesbau- und zum Städtebauförderungsgesetz, als Herausgeber des Berliner Kommentars zum Baugesetzbuch, sowie als Mitbegründer und -herausgeber der seit 1978 erscheinenden Zeitschrift für deutsches und internationales Baurecht, ist er einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden.