Pressemitteilung Nr. 64/2007 vom 22.10.2007

Studienbesuch eines Richters am Obersten Gericht der Republik Ungarn beim Bundesverwaltungsgericht

Der Richter am Obersten Gericht der Republik Ungarn Péter Darák hat sich zwei Wochen lang zu einem Studienbesuch im Bundesverwaltungsgericht in Leipzig aufgehalten. Er ist bereits der sechste ausländische Richter, den das Bundesverwaltungsgericht zu einem solchen Hospitationsaufenthalt in Leipzig empfangen hat. Ermöglicht werden solche Hospitationen von einem aus Mitteln der Europäischen Union finanzierten Netzwerk für die Fortbildung europäischer Richter.


Herr Darák erhielt Gelegenheit, den Alltag der im Bundesverwaltungsgericht arbeitenden Richter aus unmittelbarer Anschauung kennen zu lernen. So hatte er, nach Einführung in richterliche Sorgfalts- und Verschwiegenheitspflichten, die Möglichkeit des Aktenstudiums und der Teilnahme an den Beratungen und Sitzungen des Senats, dem er zugeteilt war.


Herr Darák zeigte sich besonders beeindruckt von den intensiven Diskussionen der deutschen Kollegen in den Beratungen und davon, mit welcher Offenheit ein Senat im Rahmen der mündlichen Verhandlung den Parteien die vorläufige Rechtsauffassung des Gerichts zu den Problemen des Falles erläutert und diskutieren lässt. Daneben ist Herrn Darák positiv aufgefallen, dass der deutsche Gesetzgeber sich vielfach zeitnah um die Lösung aktueller Probleme bemüht und sie nicht vor sich herschiebt.


Herr Darák hatte auch Gelegenheit, in der Bibliothek des Bundesverwaltungsgerichts zu arbeiten und die Arbeitsweise einer Geschäftsstelle kennenzulernen. Daneben hat er die Möglichkeit wahrgenommen, am kulturellen Leben Leipzigs teilzunehmen und sich auch etwas in der Umgebung der Stadt umzusehen.


Herr Darák ist Vorsitzender des ungarischen Richtervereins, dem Richter des Bundesverwaltungsgerichts nächstes Jahr einen Besuch abstatten werden.