Pressemitteilung Nr. 31/2005 vom 23.05.2005

Richter am Bundesverwaltungsgericht a.D. Joachim Rochlitz verstorben

Am 12. Mai 2005 verstarb Richter am Bundesverwaltungsgericht a.D.


                                         Joachim   R o c h l i t z


im Alter von 79 Jahren.


Herr Rochlitz stammt aus Berlin, wo er die Schule besucht und nach dem Krieg auch studiert hat. Dazwischen lagen die beiden letzten Kriegsjahre, die er als Luftwaffenhelfer, im Reichsarbeitsdienst und zuletzt als Soldat verbracht hat. Nach einer schweren Kopfverletzung geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1946 entlassen wurde. 1947 bestand er das Abitur und nahm anschließend das Jurastudium auf, das er bereits nach sechs Semestern mit dem ersten Staatsexamen beendete. Nach dem Assessorexamen trat er in den Dienst des Landesausgleichsamtes Berlin, wo er mehrere Jahre lang den Beschwerdeausschuss als Vorsitzender leitete. Von 1959 bis 1961 war er als "juristischer Hilfsarbeiter" an das Bundesverwaltungsgericht abgeordnet. Anschließend trat er in die niedersächsische Verwaltungsgerichtsbarkeit ein, wo er zunächst am Verwaltungsgericht Oldenburg und später am Oberverwaltungsgericht Lüneburg tätig war.


Im November 1968 wurde Herr Rochlitz zum Richter am Bundesverwaltungsgericht gewählt und nach seiner Ernennung dem 5. Revisionssenat zugeteilt, dem er 22 Jahre bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Januar 1991 angehörte. Er hat hier die Gebiete des Lastenausgleichs- und Flüchtlingshilferechts, der Kriegsopferfürsorge und des Schwerbehindertenrechts betreut. Später trat das damals neue Rechtsgebiet der Bundesausbildungsförderung hinzu, das er entscheidend und richtungweisend geprägt hat.


Neben seiner fachlichen Arbeit war Herr Rochlitz zunächst stellvertretender Vertrauensmann und ab 1974 Vertrauensmann der Schwerbehinderten. Acht Jahre lang war er zudem Mitglied des Präsidialrats und des Präsidiums des Bundesverwaltungsgerichts.