Verfahrensinformation

In einer vertriebenenrechtlichen Streitsache erstreben die Klägerin und ihre Kinder eine Bescheinigung als Abkömmlinge der unstreitig deutschstämmigen Eltern der Klägerin und Großeltern der Kinder. Da der Ehemann der Klägerin und Vater der Kinder als Funktionär der KPdSU eine besondere Bindung an das politische System der früheren Sowjetunion gehabt hatte, ist die Frage zu beantworten, ob der dadurch den Klägern infolge der langjährigen Familiengemeinschaft "vermittelte" Ausschlussgrund des § 5 BVFG auch der Erteilung einer Abkömmlingsbescheinigung nach § 15 Abs. 2 BVFG entgegensteht.


Urteil vom 11.08.2005 -
BVerwG 5 C 19.04ECLI:DE:BVerwG:2005:110805U5C19.04.0

Leitsatz:

Wer die Voraussetzungen des § 5 BVFG erfüllt, kann keine Bescheinigung nach § 15 Abs. 2 BVFG als Ehegatte oder Abkömmling eines Spätaussiedlers erhalten.

  • Rechtsquellen
    BVFG §§ 5, 7 Abs. 2, § 15 Abs. 2, § 27
    StAG § 7
    GG Art. 116 Abs. 1

  • Bayer. VG Würzburg - 19.07.2004 - AZ: VG W 8 K 03.1814

  • Zitiervorschlag

    BVerwG, Urteil vom 11.08.2005 - 5 C 19.04 - [ECLI:DE:BVerwG:2005:110805U5C19.04.0]

Urteil

BVerwG 5 C 19.04

  • Bayer. VG Würzburg - 19.07.2004 - AZ: VG W 8 K 03.1814

In der Verwaltungsstreitsache hat der 5. Senat des Bundesverwaltungsgerichts
auf die mündliche Verhandlung vom 11. August 2005
durch den Vorsitzenden Richter am Bundesverwaltungsgericht Dr. S ä c k e r und die Richter am Bundesverwaltungsgericht S c h m i d t , Dr. R o t h k e g e l ,
Dr. F r a n k e und Prof. Dr. B e r l i t
für Recht erkannt:

  1. Das Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichts Würzburg vom 19. Juli 2004 wird aufgehoben.
  2. Die Klagen werden abgewiesen.
  3. Die Kläger tragen die Kosten des Verfahrens.

I


II